Vatikanstadt. Der Papst hat vor einem falschen Verständnis von Ämtern und Diensten von Laien in der katholischen Kirche gewarnt. Die Berufung zu einem solchen Dienst dürfe nicht mit dem Amtspriestertum verwechselt werden, heißt es in einer Botschaft des Papstes an einen Liturgiekongress im italienischen Salerno. So müsse man sich davor hüten, den Begriff der »Stellvertretung« willkürlich auszulegen, zu »klerikalisieren«. Dies könne zu einer parallelen Dienststruktur innerhalb der Kirche führen. Stattdessen gehe es darum, bei den Laien ein klareres Bewusstsein für ihre Berufung zu fördern, die sich in einer Vielzahl von Aufgaben und Diensten zeige.
Die von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichnete und am Montag, 23. August, veröffentlichte Botschaft richtet sich an die Teilnehmer der 72. Nationalen Liturgischen Woche in Salerno. Unter dem Motto »Dienste im Dienst einer synodalen Kirche« befassten sich bis Donnerstag, 25. August, Bischöfe, Theologen und Seelsorger unter anderem mit den liturgischen Diensten von Lektoren und Akolythen.
Lektorinnen und Lektoren tragen in der Liturgie die Lesungen und etwa Fürbitten vor, nicht das Evangelium. Zu den Aufgaben von Akolythinnen und Akolythen gehören unter anderem die Austeilung der Kommunion sowie der Ministrantendienst. Im vergangenen Jahr hatte Papst Franziskus die Ämter mittels Erlass aufgewertet. Diese Dienste sind seitdem mit einer offiziellen Beauftragung verbunden.