Kardinal Ouellet weist Anschuldigungen zurück

26. August 2022

Vatikanstadt. Der kanadische Kurienkardinal Marc Ouellet weist die Vorwürfe sexueller Übergriffe gegenüber einer Frau zurück. Die gegen ihn vorgebrachten Anschuldigungen seien falsch, heißt es in einer Erklärung, die der Kardinal am Freitagabend, 19. August, über den Vatikan verbreiten ließ. Es habe keine »unangemessenen Gesten« gegeben. Zudem betrachte er die »Interpretation und Verbreitung dieser Anschuldigungen als sexuelle Übergriffe als diffamierend«. Der 78-Jährige kündigte an, sich an einer möglichen zivilrechtlichen Untersuchung »aktiv beteiligen« zu wollen, »damit die Wahrheit ermittelt und meine Unschuld anerkannt wird«. Ouellet ist von einer Missbrauchs-Sammelklage gegen das Erzbistum Québec betroffen. Es handele sich um eine Zivilklage von mehr als 100 Personen, die seit 1940 von Priestern und anderen Kirchenmitarbeitern sexuell missbraucht worden sein sollen – die meisten als Minderjährige. Die überwiegende Zahl der Übergriffe ereignete sich demnach in den 1950er- und 1960er-Jahren. Das vatikanische Presseamt hatte am 18. August mitgeteilt, dass keine eigene Untersuchung gegen den Kurienkardinal eingeleitet werde. Nach einer Voruntersuchung habe der Papst entschieden, »dass es keine ausreichenden Anhaltspunkte für die Eröffnung einer kanonischen Untersuchung wegen sexueller Nötigung von Kardinal Ouellet gegen Person F« gebe.