Beileid des Papstes zum Tod von Kardinal Jozef Tomko

Kardinal Jozef Tomko, emeritierter Präsident des Päpstlichen Komitees für die Eucharistischen ...
19. August 2022

Vatikanstadt. Zum Tod des slowakischen Kardinals Jozef Tomko hat Papst Franziskus sein Beileid übermittelt. »Ich denke mit Dankbarkeit an sein langes und fruchtbares Wirken für den Heiligen Stuhl als eifriger und umsichtiger Mitarbeiter meiner Vorgänger«, so Franziskus in dem an den Erzbischof von Košice, Bernard Bober, adressierten Telegramm. Franziskus wies dabei auf den »Geist des Gebets« hin, der Kardinal Tomko »auch im fortgeschrittenen Alter zum ausdauernden Beten des abendlichen Rosenkranzes auf dem Petersplatz geführt hat«; damit habe Tomko den »Pilgern und Touristen ein schönes und öffentliches Zeugnis seiner Liebe zur Jungfrau Maria gegeben«.

Der frühere Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker und weltweit älteste Kardinal war am Montagmorgen,
8. August, im Alter von 98 Jahren in Rom verstorben. Auch nach seiner Emeritierung im Jahr 2001 erfüllte Tomko noch lange Zeit wichtige Aufgaben im Vatikan, etwa bis 2007 als Präsident des Päpstlichen Komitees für die Eucharistischen Weltkongresse.

Geboren am 11. März 1924 in Udavské bei Humenne in der damaligen Tschechoslowakei, trat Tomko während des Krieges ins Priesterseminar in Bratislava ein. Im Herbst 1945 übersiedelte er nach Rom, das seither sein Lebensmittelpunkt geblieben ist. Nach der Priesterweihe am 12. März 1949 promovierte er bis 1961 in Theologie, Soziologie und Rechtswissenschaften. 1959 trat Tomko in die Dienste der Römischen Kurie ein. Ab 1962 arbeitete er für die Kongregation für die Glaubenslehre, und von 1974 bis 1979 war er Untersekretär der Kongregation für die Bischöfe. Am 12. Juli 1979 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Titularerzbischof von Doclea, übertrug ihm die Aufgabe des Generalsekretärs der Bischofssynode und spendete ihm am 15. September desselben Jahres die Bischofsweihe.

Im Konsistorium vom 25. Mai 1985 nahm ihn Papst Johannes Paul II. als Kardinaldiakon mit der Titeldiakonie »Gesù Buon Pastore alla Mon-tagnola« in das Kardinalskollegium auf. Von 1985 bis zu seinem altersbedingten Rücktritt am 9. April 2001 leitete Kardinal Tomko als Kardinalpräfekt die Kongregation für die Evangelisierung der Völker und nahm die Aufgabe des Magnus Cancellarius der Päpstlichen Universität Urbaniana wahr. Am 29. Januar 1996 wurde er vom Papst zum Kardinalpries-ter mit der Titelkirche Santa Sabina erhoben.

Seine slowakische Heimat konnte Kardinal Tomko während der kommunistischen Diktatur nur im Jahr des Prager Frühlings 1968 und zu einer Bischofsweihe kurz vor der sogenannten Samtenen Revolution 1989 besuchen. Seit der Wende und insbesondere nach seiner Emeritierung war er häufiger zu Gast in der Slowakei.

Im Sommer 2022 wurde Kardinal Tomko aufgrund einer Verletzung der Halswirbelsäule und später auch wegen einer COVID-19-Infektion bis zu seinem Tod am 8. August im Krankenhaus behandelt. Am 11. August fand im Petersdom in Anwesenheit von Papst Franziskus die Totenmesse für den verstorbenen Kardinal statt. Die Beisetzung von Kardinal Tomko erfolgte am 16. August im slowakischen Košice, in der Krypta der größten Kirche der Slowakei.