Wien. Die gesicherte Grundversorgung von Familien durch Gesundheitsfürsorge, angemessenen Wohnraum und Bildung hat der Vatikan von Staaten weltweit eingefordert. Die Stärkung der Familien sei das wichtigste Mittel für den Schutz von Kindern und ihrer Rechte, erklärte der Ständige Vertreter des Heiligen Stuhls bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa
(OSZE) in Wien, Msgr. Janusz Urbanczyk, am
20. Juli bei einer Sondersitzung zum Schutz der Opfer von Menschenhandel. Den Familien selbst müssten die wesentlichen Mittel zur Verfügung stehen, um ihre Kinder zu erziehen und sie vor Missbrauch, Arbeitsausbeutung und Menschenhandel zu schützen. Die bisher bestehenden internationalen Konventionen, regionalen Richtlinien, Verordnungen und nationalen Gesetze zur Bekämpfung des Menschenhandels reichten nach wie vor nicht aus, kritisierte Urbanczyk. Die internationalen und nationalen Rechtsvorschriften müssten ständig aktualisiert werden. Die Schutzmechanismen sollten dabei die verschiedenen Umstände berücksichtigen, unter denen sich der Menschenhandel ausbreite – »vom Schutz der Kinder in der digitalen Welt bis zum Schutz vor den Folgen von Kriegen und entlang von Migrationsrouten«.
Außerdem dürfe jede Beurteilung der Bedürfnisse des Kindes und jede Schutzmaßnahme »nicht ohne die Achtung der primären und unveräußerlichen Rechte der Eltern erfolgen«. Es müssten daher geeignete Bestimmungen und Maßnahmen getroffen werden, um sicherzustellen, dass die Grundsätze des Kindeswohls und der unersetzlichen Rolle der Familie bei allen Entscheidungen, »die sich grundlegend auf das Leben des Kindes auswirken, vorrangig berücksichtigt werden«.