Erster Laienbruder als Generaloberer in Kongregation mit Priestern

22. Juli 2022

Paris. Erstmals wird ein Laienbruder Generaloberer eines Ordens mit Priestern und Nichtpriestern. Der Vatikan bestätigte Anfang Juli die Wahl des US-Amerikaners Bruder Paul Bednarczyk zum Oberen der in Frankreich gegründeten Kongregation vom Heiligen Kreuz (CSC). Die Entwicklung wurde möglich aufgrund der kirchenrechtlichen Entscheidung, die im Mitte Mai veröffentlichten Reskript des Papstes enthalten ist. »Die Entscheidung des Heiligen Vaters, einem Bruder zu gestatten, als oberster Moderator in einer gemischten Kongregation von Priestern und Brüdern zu dienen, ist eine beispiellose Bestätigung der Berufung des Ordensbruders in der Kirche«, sagte Bruder Bednarzcyk der Zeitung »La Croix«. Er war in den vergangenen sechs Jahren Generalvikar und erster Assistent seines Vorgängers, des US-Amerikaners Pater Robert Epping.

Die »Congregation de Sainte-Croix« (CSC) wurde 1837 im französischen Bistum Le Mans vom 2007 seliggesprochenen Pater Basile Moreau gegründet. Sie zählt heute rund 1.200 Priester und Laienbrüder in 15 Ländern, vor allem in den Vereinigten Staaten von Amerika. In erster Linie widmet sie sich der Glaubensunterweisung in Schulen, Pfarreien, Missions- und Sozialwerken. Die Kongregation betont, die »grundlegende Gleichberechtigung zwischen Pries-tern und Brüdern« gehöre zum »Kern ihrer Identität, ihres Charismas und ihrer Sendung«.

Am 5. Juli hatte die Deutsche Ordens-obernkonferenz (DOK) mitgeteilt, dass ein Laie künftig die Aufgaben des Generalsekretärs übernehmen werde. Der bisherige Bundesgeschäftsführer von Donum Vitae, Hubert Wissing, wurde bei der konstituierenden Sitzung des neuen Vorstands in Würzburg als neuer Ordensreferent vorgestellt. Die DOK vertritt die Interessen der Ordensgemeinschaften in Deutschland mit rund 11.800 Ordensfrauen und rund 3.400 Ordensmännern in etwa 1.400 klösterlichen Niederlassungen.