Einfachheit im Ordensleben

22. Juli 2022

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat Ordensgemeinschaften zu null Toleranz bei Miss-brauch ermahnt. »Wir sind Ordensleute, wir sind Priester, um die Menschen zu Jesus zu führen, nicht um sie mit unserer Begierde zu ›verschlingen‹«, sagte der Papst am
14. Juli bei der Audienz für die Teilnehmer an den Generalkapiteln der Orden der Regularkleriker der Muttergottes, der Basilianer vom heiligen Josaphat und der Lazaristen. Außerdem sprach der Papst das Thema der Geschwisterlichkeit an, die frei und vielfältig sein sollte, »wie in einem Orchester mit vielen Instrumenten, bei dem es nicht auf das Können der Solisten ankommt, sondern auf die Fähigkeit jedes Einzelnen, auf alle anderen zu hören, um die bestmögliche Harmonie entstehen zu lassen«. Gemeinschaftliches Leben erfordere zugleich Umkehr und die Bereitschaft, sich selbst in Frage zu stellen. Und es erfordere Demut und Einfachheit des Herzens, so Franziskus weiter. Letztlich entstehe aus dieser Gemeinschaft die Freude, »eine echte Freude, kein künstliches Lächeln«. Ordensleute müssten sich zwei Fragen stellen, um wirklich auf den Heiligen Geist zu hören und ihre Berufung authentisch zu leben. Zum einen: »Kann ich in der Stille anbeten?« und dann: »Bin ich von Freude erfüllt?«