Papst Franziskus will möglichst bald nach Moskau und Kiew reisen

08. Juli 2022

Vatikanstadt. Papst Franziskus will möglichst bald nach Russland und in die Ukraine reisen. »Nach meiner Rückkehr aus Kanada ist es denkbar, dass ich in die Ukraine reise«, sagte er in Interview mit der Nachrichten-agentur Reuters am Montag, 4. Juli. »Als Ers-tes werde ich nach Russland reisen und versuchen, in irgendeiner Weise zu helfen. Aber ich würde gerne in beide Hauptstädte reisen«, so der Heilige Vater weiter. Seine Reise nach Kanada soll vom 24. bis 30. Juli stattfinden.

Zu einem möglichen Besuch habe es Kontakte zwischen dem vatikanischen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und dem russischen Außenminister Sergej Lawrow gegeben, berichtete Franziskus. Doch auf seine Anfrage in Moskau vor einigen Monate sei eine Absage gekommen. »Wir haben darüber Nachrichten ausgetauscht, denn ich dachte, wenn der Präsident von Russland mir ein kleines Zeitfenster gäbe, fahre ich dorthin, um der Sache des Friedens zu dienen«, so Franziskus. Es gebe weiterhin einen diplomatischen Dialog mit Russland. »Die Tür ist offen«, so Franziskus.

In dem Interview hat Papst Franziskus auch aktuelle Rücktrittsgerüchte zurückgewiesen. Gefragt nach den Terminen Ende August, der Kardinalsversammlung und einem Besuch in L’Aquila, wo Gerüchten zufolge Benedikt XVI. seinen Rücktritt beschloss, sagte er lächelnd, dass diese »zufälligen Ereignisse« einige dazu brächten, anzunehmen, es gebe »die gleiche Liturgie« wie bei seinem Vorgänger. »Aber das ist mir nie in den Sinn gekommen. Im Moment nicht, im Moment nicht. Wirklich«, so Franziskus.

Zugleich bekräftigte er, dass er einen Rücktritt nicht grundsätzlich ausschließe. Es könne die Zeit kommen, wo er feststelle, dass er das Amt nicht mehr ausfüllen könne. Wann dies sei, wisse Gott. Gerüchte über eine
mögliche Tumorerkrankung wies Franziskus in dem Interview ebenfalls zurück.