Extremismus und Antisemitismus widerstehen durch die Stärkung des Dialogs

  Extremismus und Antisemitismus widerstehen  durch die Stärkung des Dialogs  TED-027
08. Juli 2022

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat Mitgliedern des »International Jewish Committee for Interreligious Consultations« für ihre jahrelange Dialogarbeit gedankt. Seine Grüße übermittelte der Papst am 30. Juni schriftlich über Kurienkardinal Kurt Koch. Ein ursprünglich geplantes Treffen mit den Vertretern aus den Vereinigten Staaten wurde aufgrund akuter Knieschmerzen abgesagt. In den vergangenen Tagen hatte der Papst nach längerer Schonzeit im Rollstuhl erstmals wieder einige Strecken zu Fuß zurückgelegt. Franziskus nutzte den schriftlichen Gruß, um erneut jegliche Form von Antisemitismus zu verurteilen. Die katholische Kirche sehe hier eine große Verpflichtung durch Präventionsarbeit vor allem im Bildungssektor. »Durch die Stärkung des Dialogs können wir dem Extremismus widerstehen, der leider auch in den Religionen auftreten kann«, betonte Franziskus. Juden und Christen könnten sich auf das geistige Erbe stützen, das sie teilten und für dessen Bewahrung und Verständnis sie verantwortlich seien. »Unsere religiösen Traditionen fordern uns auf, Meinungsverschiedenheiten, Unterschiede und Konflikte nicht auf Konfrontationskurs zu bringen, sondern vorurteilsfrei und in friedlicher Absicht für alle annehmbare Bereiche der Einigung zu finden«, so der Appell des Papstes. Gerade in turbulenten Zeiten sei es wichtig, dass Juden und Christen sich öfter treffen und stärker zusammenarbeiten würden, um negativen Entwicklungen in westlichen Gesellschaften etwas entgegenzusetzen. Als Negativbeispiele nannte der Papst: »Vergötzung des Ichs und des Geldes, extremer Individualismus und die Kultur der Gleichgültigkeit und Ausgrenzung.«