Vatikanstadt. Papst Franziskus will Johannes Paul I. am kommenden 4. September seligsprechen. Das geht aus dem Programm der liturgischen Feiern des Papstes hervor. Erst im vergangenen Oktober hatte Franziskus ein von Papst Johannes Paul I. bewirktes Wunder aus dem Jahr 2011 offiziell anerkannt.
Albino Luciani wurde am 17. Oktober 1912 in der norditalienischen Provinz Belluno geboren. Er wurde 1935 zum Priester geweiht und 1958, unmittelbar nach der Wahl von Papst Johannes XXIII., der ihn aus seiner Zeit als Patriarch von Venedig kannte, zum Bischof von Vittorio Veneto ernannt. Er nahm am gesamten Zweiten Vatikanischen Konzil teil und setzte dessen Richtlinien mit Begeis-terung um. Zugleich verbrachte er viel Zeit im Beichtstuhl und war ein volksnaher Seel-sorger.
Paul VI. ernannte den volksnahen, stets bescheidenen Bischof Ende 1969 zum Patriarchen von Venedig und im März 1973 zum Kardinal. Nach seinem Tod sollte Luciani auch sein Nachfolger werden, jedoch nur für kurze Zeit: Am 26. August 1978 gewählt, war Johannes Paul I. nur bis zu seinem plötzlichen Tod am 28. September 1978 im Amt und ging deshalb als »33-Tage-Papst« in die Kirchengeschichte ein. Sein Nachfolger wurde Johannes Paul II. (1978-2005). Das Seligsprechungsverfahren für ihn wurde im Jahr 2003 eingeleitet.
Bei dem im Vorjahr anerkannten Wunder handelt es sich um einen Vorfall aus dem Jahr 2011. Ein damals elfjähriges Mädchen in Bue-nos Aires, das an einer »fieber-assoziierten (akuten) Enzephalopathie mit refraktären Anfällen und einem septischen Schock« litt und am Ende seines Lebens stand, soll trotz seines als hoffnungslos geltenden Gesundheitszustandes nach Anrufung der Fürsprache des verstorbenen Papstes auf wundersame Weise geheilt worden sein. Der Pfarrer, in dessen Pfarrei das Krankenhaus gehörte, habe zuvor angeregt, in diesem Fall die Hilfe von Johannes Paul I. zu erbitten.