Brüssel/Vatikanstadt. Der emeritierte Bischof von Gent, Lucas Van Looy, verzichtet auf seine geplante Erhebung zum Kardinal. Papst Franziskus habe dem bereits zugestimmt, teilte die Belgische Bischofskonferenz am 16. Juni mit. Als Begründung habe Van Looy angegeben, er wolle Opfer sexuellen Missbrauchs nicht »erneut verletzt« wissen. Die Nachricht seiner Ernennung habe viele positive Reaktionen, aber auch einige Kritik hervorgerufen, er sei Missbrauchsfälle in seiner Zeit als Bischof an der Spitze der Diözese Gent (2004-2020) nicht immer energisch genug angegangen.
Ende Mai hatte Papst Franziskus die bevorstehende Ernennung von 21 neuen Kardinälen angekündigt. Unter ihnen sollte am
27. August auch Van Looy sein, der das
80. Lebensjahr bereits vollendet hat.
Der 1940 geborene Van Looy legte 1968 seine Profess bei den Salesianern Don Boscos ab. 1970 zum Priester geweiht, wirkte er als Missionsgeistlicher und Ordensprovinzial in Südkorea. Später war er in verschiedenen Funktionen in der weltweiten Ordenszentrale der Salesianer Don Boscos in Rom tätig.
Im Dezember 2003 wurde Van Looy von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) zum Bischof von Gent ernannt. Von 2014 bis 2020 war der Belgier auch Präsident von »Caritas Europa«.