Trauer über den blutigen Anschlag in Nigeria

 Trauer über den blutigen Anschlag in Nigeria  TED-023
10. Juni 2022

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat in einem Telegramm erneut den Betroffenen des Anschlags auf eine katholische Kirche in Nigeria sein Beileid ausgesprochen. Der Papst sei von dem schrecklichen Anschlag tief betroffen und versichere alle Betroffenen seiner Nähe, heißt es in dem am 6. Juni veröffentlichten und von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichneten Schreiben an den Bischof von Ondo, Jude Arogundade. Franziskus bete für Heilung und Trost der Verletzten und Trauernden, sowie für die Bekehrung der von Hass und Gewalt Verblendeten. Zugleich erbitte er für alle Gläubigen des Bistums Stärke, um die Botschaft des Evangeliums mit Treue und Mut zu leben. Bereits am Sonntagabend, 5. Juni, hatte Franziskus durch Vatikansprecher Matteo Bruni seine Trauer bekunden lassen: »Papst Franziskus betet für die Opfer und für das Land, das in einer Zeit des Festes schmerzlich betroffen ist, und vertraut es dem Herrn an, damit er seinen Geist des Trostes aussenden möge.«

Mindestens 50 Menschen wurden Medienberichten zufolge bei einem Überfall auf ein Gotteshaus im nigerianischen Owu getötet. Der Anschlag hat sich nach dem Pfingstgottesdienst ereignet. Die Hintergründe sind noch unklar. Die Sicherheitslage in Nigeria gilt seit längerem als angespannt. Zuletzt erlebte das bevölkerungsreichste Land Afrikas eine neue Welle der Gewalt. Es ist allerdings das erste Mal, dass ein großer Anschlag auf eine Kirche im überwiegend christlichen Süden verübt wurde.

Der nigerianische Kardinal John Onaiyekan, emeritierter Erzbischof der Hauptstadtdiözese Abuja, mahnte im Gespräch mit Radio Vatikan, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen, kritisierte aber auch die Untätigkeit der Regierung: »Es ist nicht das erste Mal, dass bewaffnete Männer unschuldige Menschen angreifen, aber was am Pfingsttag passiert ist, ist besonders schockierend. Es ist schrecklich. So etwas sollte in keinem Land passieren.« Mit Blick auf die verbreitete Straflosigkeit in Nigeria forderten auch Vertreter des Katholischen Laienrates (CLC) die Festnahme der Angreifer und eine Ahndung des Verbrechens »nach den Gesetzen des Landes«.