Vatikanstadt. Bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz am Mittwoch, 8. Juni, setzte der Papst die Katechesereihe zum Thema »Sinn und Wert des Alters« fort. Ein Mitarbeiter der deutschsprachigen Redaktion des Dikasteriums für die Kommunikation trug folgende Zusammenfassung vor:
Liebe Brüder und Schwestern, heute möchten wir über das Gespräch Jesu mit dem Pharisäer und Schriftgelehrten Nikodemus nachdenken. Wir erinnern uns: Nikodemus hatte Jesus nachts aufgesucht, um mit ihm sprechen zu können. Dabei erklärte Jesus dem Nikodemus, dass es notwendig sei, »von oben« geboren zu werden, um das Reich Gottes sehen zu können (vgl. Joh 3,3). Nikodemus fragte ihn: Wie kann ein Mensch, der alt ist, geboren werden? Heute wollen einige diese Frage mit der Suche nach Möglichkeiten einer Produktion beziehungsweise Reproduktion biologischen Lebens beantworten. Sie nähren den Traum einer unsterblichen Jugend. Das Älterwerden macht uns die Unhaltbarkeit dieses Mythos deutlich. Wir können durch Technik und Kosmetik den Körper nicht künstlich am Leben erhalten, das Alter verdrängen und irgendwann vielleicht sogar den Tod besiegen. Das Leben auf der Erde ist räumlich und zeitlich nicht imstande, den kostbarsten Teil unserer menschlichen Existenz zu erhalten und zu vollenden. Im Glauben vermögen wir aber das Reich Gottes zu sehen und die Liebe Gottes zu erkennen, die uns zur Fülle des Lebens führen will. Gerade ältere gläubige Menschen können uns Zeichen der Hoffnung vermitteln, um die Bestimmung für die Ewigkeit nicht aus den Augen zu verlieren, die sich im Reich Gottes vollenden wird.
Der Papst grüßte die deutschsprachigen Pilger auf Italienisch. Anschließend wurde folgende deutsche Übersetzung der Grüße vorgelesen:
Herzlich grüße ich die Pilger deutscher Sprache, besonders die Priesteramtskandidaten des Wilhelmsstifts in Tübingen, die Alum-nen des Felixianums in Trier und die Ministranten aus der Diözese Eichstätt. Durch den Herrn Jesus sind wir geliebte Kinder Gottes. Der Heilige Geist mache uns zu Boten der Freude und Zeugen seiner Liebe!