In schweren Schicksalsschlägen auf Gott vertrauen

20. Mai 2022

Vatikanstadt. Bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz am Mittwoch, 18. Mai, setzte Papst Franziskus seine Katechesereihe zum Thema » Sinn und Wert des Alters fort. Eine Mitarbeiterin des Dikasteriums für Kommunikation trug folgende Zusammenfassung vor:

Liebe Brüder und Schwes-tern, heute betrachten wir das Glaubenszeugnis Ijobs, der eine Reihe schwerster Schicksalsschläge zu erleiden hatte. Er klagt Gott nicht nur sein Leid, er klagt ihn schließlich sogar dafür an und fordert eine Antwort auf seine bohrenden Fragen. Nach einem schier unerträglich langen Schweigen, das Ijobs Glauben schwer auf die Probe stellt, antwortet Gott. Mit göttlicher Autorität und äußerst liebevoll zugleich führt er Ijob seine unergründliche Herrlichkeit vor Augen. Schnell wird Ijob bewusst, dass er Gott vertrauen und ihm sein Leben mit allen berechtigten Fragen und Zweifeln getrost überlassen darf. Ijob wird von Gott für diese Haltung reich belohnt. Der Herr lobt ihn, weil er das ihm widerfahrende Übel, anders als seine wohlmeinenden aber unverständigen Freunde, nicht als Strafe Gottes gedeutet, sondern stets auf Gottes Liebe und Güte vertraut hatte – gerade auch in seiner ehrlichen und daher Gott ernstnehmenden Klage. Wir alle kennen diese alles in Frage stellende Wirklichkeit von Not und Leid aus eigener oder fremder Anschauung und gewiss haben wir auch schon Menschen erlebt, die sich durch nichts von ihrem Gottvertrauen abbringen ließen. Besonders ältere Menschen, die schon so vieles erlebt und erlitten haben, können uns hier ein glaubwürdiges Zeugnis geben, das uns angesichts des oft übermächtig erscheinenden Leids nicht irrewerden lässt und uns zeigt, dass Gottes Wege, auch wenn sie unser Verstehen übersteigen, am Ende doch zum Heil führen.

Der Papst grüßte die deutschsprachigen Pilger auf Italienisch. Anschließend wurde folgende Übersetzung der Grüße vorgelesen:

Liebe Gläubige deutscher Sprache, ich lade euch ein, den vielen Menschen in Not zu helfen, seien sie fern oder nah. Tun wir alles, was wir können und vertrauen wir darauf, dass jede gute Tat immer von der Gnade des Herrn begleitet und getragen wird.