Rom/Vatikanstadt. Die sinkenden Geburtenraten in Europa sind nach den Worten von Papst Franziskus ein »echter sozialer Notfall«. Auch wenn sich die Probleme noch nicht in ihrer ganzen Tragweite zeigten, bedeute dies doch, »dass die Zukunft aller verarmt; Italien, Europa und der Westen verarmen in ihrer Zukunft«, so der Papst am Donnerstag, 12. Mai, in einer Grußbotschaft an eine Konferenz in Rom. Organisiert wurde die »Generalversammlung zur Geburtenrate« vom italienischen »Forum der Familienverbände«.
Frauen und Männer, die ihren Wunsch, eine Familie zu gründen, aus verschiedenen Gründen nicht verwirklichen könnten, gäben sich mit mittelmäßigen Ersatzbefriedigungen zufrieden: Geschäft, Auto, Reisen, aufwendige Freizeit. »Die Schönheit einer kinderreichen Familie droht zur Utopie zu werden, zu einem schwer zu verwirklichenden Traum«, betonte Franziskus.
Diese gesellschaftliche Kurzsichtigkeit berge eine »tragische Armut« in sich, die den Menschen in seinem größten Reichtum betreffe: »Leben in die Welt zu bringen, um für es zu sorgen und das Leben, das er erhalten hat, mit Liebe an andere weiterzugeben.« Daher sei es wichtig und wünschenswert, in dieser Hinsicht »jenseits von parteipolitischen Interessen und ideologischen Zäunen, zusammenarbeiten«. Er hoffe daher, »dass auf allen Ebenen – institutionell, medial, kulturell, wirtschaftlich und sozial – konkrete Maßnahmen zur Wiederbelebung der Geburtenrate und der Familie gefördert, verbessert und umgesetzt werden«.