Zusammenarbeitsvereinbarung für Neubau der Kaserne der Päpstlichen Schweizergarde unterzeichnet

 Zusammenarbeitsvereinbarung für Neubau der Kaserne der Päpstlichen Schweizergarde unterzeichnet  ...
13. Mai 2022

Vatikanstadt. Die genauen Bedingungen für den Neubau der Kaserne der Päpstlichen Schweizergarde sind nun geklärt: Am Mittwoch, 4. Mai, wurde eine entsprechende Zusammenarbeitsvereinbarung zwischen dem Päpstlichen Staatssekretariat und der »Stiftung für die Renovierung der Kaserne der Päpstlichen Schweizergarde im Vatikan« unterzeichnet. Die Unterzeichnung bildete gleichsam den Auftakt der Feierlichkeiten zur Vereidigung neuer Rekruten der Garde am 6. Mai.

Ursprünglich sollte mit dem Neubau 2023 begonnen werden. Die Fertigstellung war für 2027 angedacht. Ein ideales Einweihungsdatum wäre der 6. Mai 2027 gewesen, der 500. Jahrestag der Plünderung Roms. Damals verteidigten 189 Schweizergardisten Papst Clemens VII. (1523-1534) gegen ein übermächtiges Heer aus Landsknechten und Söldnern. 147 Gardisten fielen im Kampf, 42 gelang die Flucht. Da jedoch 2025 ein Heiliges Jahr ist und viele Pilger in Rom erwartet werden, dürfen die Bauarbeiten frühestens 2026 beginnen.

Der veranschlagte Kostenrahmen liegt bei 50 Millionen Franken (etwa 48,7 Millionen Euro). Die Kosten für ein Zwischenquartier, etwa fünf Millionen Franken, sowie Verwaltungs-und andere Kosten der Bauorganisation übernimmt laut Stiftung der Vatikanstaat. Der Rest wird über Spenden von Privatpersonen und Stiftungen finanziert sowie über öffentliche Gelder. Des Weiteren wird sich der Vatikan um die Prüfungen des Projekts intern sowie vor der Weltkul-turorganisation UNESCO kümmern.

Das Projekt der Renovierung der Gardekaserne umfasst drei Kasernengebäude aus dem
19. Jahrhundert. Die Gebäude sind schlecht isoliert, haben Feuchtigkeitsprobleme. Darüber hinaus wurde die Garde in den vergangenen Jahren personell deutlich aufgestockt. Somit gibt es auch ein Platzproblem.

Ein Schweizer Architekturbüro plant den Bau der neuen, größeren Kaserne möglichst nachhaltig. So ist etwa vorgesehen, Material des abzureißenden Altbaus wiederzuverwenden, etwa zermahlen als Bestandteil für Zement. Der Neubau soll bis zu 60 Prozent mehr Fläche bieten, aber 55 Prozent weniger Energie verbrauchen.