Vatikanstadt. Mehrere vatikanische Stiftungen zum Betrieb kirchlicher Gästehäuser in Rom sollen zusammengelegt werden. Dies sieht ein am Donnerstag, 5. Mai, veröffentlichter Erlass des Papstes vor. Im Zuge der Kurienreform von Papst Franziskus soll damit die Verwaltung der Römischen Kurie weiter vereinfacht und gestrafft werden.
Dem päpstlichen Chirograph zufolge werden die von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) gegründeten Stiftungen Domus Sanctae Marthae, Domus Romana Sacerdotalis und Domus Internationalis Paulus VI sowie die 2008 von Papst Benedikt XVI. gegründete Stiftung Casa San Benedetto in einer einzigen Stiftung zusammengeführt. Diese trägt den Namen Domus Vaticanae.
Die neue Stiftung wird als öffentliche, kanonisch-juristische Person mit Sitz im Staat der Vatikanstadt errichtet. Sie hat den gleichen Stiftungszweck wie die bisherigen, die damit aufgehoben werden. Ihr gemeinsames Vermögen soll von der vatikanischen Vermögensverwaltung APSA verwaltet werden. Das Gästehaus Santa Marta, in dem Franziskus derzeit wohnt, bleibt im Fall eines Konklaves ausschließlich den wahlberechtigten Kardinälen vorbehalten.
Die bisherige Stiftung Casa San Benedetto soll pensionierten diplomatischen Mitarbeitern des Heiligen Stuhls eine angemessene Wohnung bieten. Die Domus Romana Sacerdotalis nahe der Engelsburg ist ebenfalls als Wohnhaus für Priester gedacht, die an der Kurie arbeiten oder im Ruhestand sind. Es steht aber auch Laien und allgemeinen Gästen des Vatikans bei Romaufenthalten offen. Das Gleiche gilt für das Gästehaus Domus Internationalis Paulus VI nahe der Piazza Navona.