Vatikanstadt. Der Papst hat sich mit den Leitern und weiteren Vertretern der Dikasterien der Römischen Kurie getroffen. Dabei informierte der Sekretär des Kardinalsrates, Bischof Marco Mellino, am Montag, 9. Mai, über die Umsetzung der neuen Kurienverfassung »Praedicate evangelium«. Die am vergangenen 19. März veröffentlichte Konstitution tritt zu Pfingsten (5. Juni) in Kraft und muss in einer neuen Kurienordnung konkretisiert werden.
Zudem müssen in den kommenden Monaten alle vatikanischen Einrichtungen ihre je eigenen Statuten entsprechend der neuen Vorgaben anpassen. Dazu hatte der Papst am Donnerstag eine eigene Kommission eingerichtet, welche die Umsetzung der Kurienreform koordinieren und überwachen soll.
In einem längeren Vortrag erläuterte Mellino wichtige Anliegen der Reform. Demnach müsse die päpstliche Verwaltung sich stärker als »Dienstleister« verstehen. Als solcher seien auch die Vatikanbehörden dem Gesamtauftrag der Kirche zur Verkündigung sowie einem synodalen Umgangsstil verpflichtet. Auch sollten die Dikasterien genannten Behörden stärker kooperieren und womöglich den Bischofskonferenzen weltweit behilflich sein.
Gemeinsame Treffen des Papstes mit allen Behördenchefs, vergleichbar mit der Kabinettssitzung eines staatlichen Regierungs-chefs, sind eher selten. Gleichwohl fordert die neue Kurienverfassung eine stärkere ressortübergreifende Zusammenarbeit zwischen den Vatikanbehörden.