· Vatikanstadt ·

Leitartikel unseres Direktors

Wenn wir keine Tränen mehr haben

Local resident Tamara, 71, cries in front of an apartment building destroyed during Ukraine-Russia ...
06. Mai 2022
Von Andrea Monda »Non ridere, non lugere neque detestari sed intelligere«, so lautet Baruch de Spinozas berühmter Satz, der sich auch leicht übersetzen lässt: »Nicht belachen, nicht betrauern und nicht verabscheuen, sondern (sich bemühen zu) verstehen«. Der große holländische Philosoph bezog sich dabei auf die »menschlichen Handlungen«, die es zu verstehen galt – wohlverstanden mit Intelligenz –, allerdings unter der Voraussetzung, dass zuvor die emotionalen Aspekte beiseitegelassen worden waren. Wahrlich weise Worte. Als sie seinerzeit ausgesprochen wurden, waren sie vielleicht auch ein an Spinozas Zeitgenossen gerichteter Schrei, der dazu dienen sollte, dem Irrsinn des unablässigen Krieges ein Ende zu setzen, der in jenen Jahrhunderten Europas Boden mit Blut ...

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