Ansprache von Papst Franziskus beim Angelusgebet am Palmsonntag, 10. April

Ein österlicher Friede möge beginnen

 Ein österlicher Friede möge beginnen  TED-015
15. April 2022

Vatikanstadt. Zum Abschluss der heiligen Messe am Palmsonntag betete Papst Franziskus mit den Gläubigen auf dem Petersplatz das Angelusgebet. Davor hielt er folgende kurze Ansprache:

Liebe Brüder und Schwestern!

Bevor ich diese Feier abschließe, möchte ich euch alle grüßen, insbesondere die Pilger, die aus verschiedenen Ländern gekommen sind, darunter viele junge Menschen. Ich wünsche allen, auch denen, die über die Medien mit uns verbunden sind, eine gesegnete Karwoche!

Ich bin dem lieben peruanischen Volk nahe, das eine schwierige Zeit sozialer Spannungen durchmacht. Ich begleite euch mit meinem Gebet und ermutige alle Parteien, so schnell wie möglich eine friedliche Lösung zum Wohle des Landes, insbesondere der Ärmsten, zu finden, unter Wahrung der Rechte aller wie auch der Institutionen.

Bald werden wir uns im Gebet des Angelus an die Muttergottes wenden. Es war der Engel des Herrn selbst, der bei der Verkündigung zu Maria sagte: »Für Gott ist nichts unmöglich« (Lk 1,37). Für Gott ist nichts unmöglich. Auch einen Krieg enden zu lassen, dessen Ende nicht absehbar ist. Einen Krieg, der uns tagtäglich abscheuliche Massaker und schreckliche Grausamkeiten vor Augen führt, die an wehrlosen Zivilisten verübt werden. Lasst uns dafür beten.

Wir befinden uns in den Tagen, die Ostern vorhergehen. Wir bereiten uns darauf vor, den Sieg des Herrn Jesus Christus über Sünde und Tod zu feiern. Über Sünde und Tod, nicht über jemanden und gegen jemand anderen. Aber heute ist Krieg. Warum will man so gewinnen, nach Art und Weise der Welt? Auf diese Weise verliert man nur. Warum sollte man nicht Ihn gewinnen lassen? Chris-tus hat das Kreuz getragen, um uns von der Herrschaft des Bösen zu befreien. Er ist gestorben, damit das Leben, die Liebe und der Friede herrschen können.

Legt die Waffen nieder! Ein österlicher Friede möge beginnen, aber nicht, um die Waffen nachzuladen und die Kämpfe dann wieder aufzunehmen, nein!, sondern ein Waffenstillstand, um den Frieden zu erreichen durch echte Verhandlungen, mit der Bereitschaft, zum Wohl der Menschen auch einige Opfer zu bringen. Denn was für ein Sieg ist der, der eine Fahne auf einen Trümmerhaufen setzt?

Für Gott ist nichts unmöglich. Ihm vertrauen wir uns auf die Fürsprache der Jungfrau Maria an.