Papst Franziskus besucht ukrainische Kinder im Krankenhaus

An der Seite der leidenden Kinder

 An der Seite der leidenden Kinder  TED-013
01. April 2022

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat im vatikanischen Kinderkrankenhaus Bambino Gesù aus der Ukraine geflohene kranke Kinder besucht. Vatikansprecher Matteo Bruni bestätigte, dass der Papst am Samstagnachmittag, 19. März, alle dort in Behandlung befindlichen ukrainischen Patienten getroffen hat. Derzeit würden 19 ukrainische Kinder in der Klinik und am Außenstandort Palidoro behandelt. Seit Kriegsbeginn seien etwa 50 Kinder medizinisch betreut worden. Die Patienten litten unter anderem an Krebs oder neurologischen Erkrankungen. In den vergangenen Tagen seien zudem mehrere Mädchen mit schweren Explosionswunden in der Kinderklinik eingeliefert worden. Beim Angelusgebet am 20. März hatte der Papst von seinem Besuch erzählt: »Ich habe die verwundeten Kinder besucht, die hier in Rom sind. Dem einen fehlt ein Arm, der andere hat eine Kopfverletzung... Unschuldige Kinder.«

Franziskus traf kurz nach 16 Uhr beim Krankenhaus ein, wo ihn die Direktorin, Mariella Enoc, empfing. Sie begleitete ihn bei seinem Besuch auf der Station im zweiten Stock des nach Johannes Paul II. benannten Pavillons, wo sich die in den vergangenen Tagen aus der Ukraine eingetroffenen Kinder befinden. Der Papst betrat die verschiedenen Krankenzimmer der Station, um jedem einzelnen Kind begegnen zu können und ihnen und ihren Angehörigen Mut zuzusprechen.

Kardinal Parolin weiht Palliativzentrum ein

Auch Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin besuchte eine Einrichtung des Kinderkrankenhauses Bambino Gesù und forderte erneut das Ende des Ukraine-Kriegs. Die Schwächsten zahlten den höchsten Preis im Krieg, sagte Parolin in einem Interview bei der Einweihung eines Palliativzentrums am 22. März. In dem Zentrum in Passoscuro nahe Rom traf der Kardinal auch auf ukrainische Kinder, die dort behandelt werden. Sie hätten ihm einige Fotos gezeigt. Was darauf zu sehen sei, »ist wirklich inakzeptabel«. Es bestehe immer die Möglichkeit, eine Lösung zu finden, wenn man nur wolle, so Parolin weiter. Die Alternativen seien Krieg, Gewalt und Tod. Erneut bekräftigte er die Bereitschaft des Vatikan, bei Verhandlungen zu unterstützen, um den Krieg zu beenden, wenn die Beteiligten dies wünschten. In dem neuen Zentrum der Kinderklinik, das der Kardinalstaatssekretär mit dem »Dank und Segen des Papstes« einweihte, können 20 unheilbar kranke Kinder behandelt werden. Gemeinsam mit ihren Familien sollen Kinder, die eine intensive Betreuung benötigen, in 20 Wohneinheiten leben können. Zehn weitere Wohneinheiten sollen folgen.