Begegnung des Papstes mit italienischen Unternehmern

Politik und Wirtschaft müssen im Dienst des Lebens stehen

 Politik und Wirtschaft müssen im Dienst des Lebens stehen  TED-011
18. März 2022

Vatikanstadt. Der Papst hat die mangelnde Bereitschaft verurteilt, Konsequenzen aus der Vergangenheit zu ziehen. »Insbesondere der Ukraine-Krieg zeigt, dass diejenigen, die die Geschicke der Völker lenken, keine Lehren aus den Tragödien des 20. Jahrhunderts gezogen haben, sagte Franziskus am Montag, 14. März, bei einer Audienz für Vertreter eines sozialen Wirtschaftsverbandes in der »Sala Clementina« des Apostolischen Palastes. Politik und Wirtschaft müssten fest im Dienst des Lebens stehen, nicht des Todes, so Franziskus weiter.

Er habe den Eindruck, »dass die Welt im Wesentlichen weiterhin nach veralteten Kriterien regiert wird«. Manche meinten, soziale und ethische Kriterien seien wie ein »Käfig«, der Freiheit und wirtschaftliche Kreativität einschränke; das Gegenteil sei aber der Fall, erklärte Franziskus den Unternehmern. Für eine künftig noch bewohnbare und menschenwürdige Welt müsse die Wirtschaft freier von der Macht des Finanzwesens sein und kreativer nach Produktionsformen suchen, die sich an einer ganzheitlichen Ökologie orientierten. Eine neue ethische und nachhaltige Wirtschaft müsse von unten kommen, so der Papst zu den italienischen Geschäftsleuten.

Der Verband »Anima per il sociale nei valori d'impresa«, was so viel wie »Seele für das Soziale in den Unternehmenswerten« bedeutet, ist ein Zusammenschluss von Unternehmern und Managern mit Sitz in Rom. Zielsetzung der Vereinigung ist, nach eigenen Angaben, die soziale Verantwortung von Unternehmen zu fördern. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit. In diesem Jahr feiert der Verband sein 20-jähriges Bestehen.