Angesichts der anmaßenden Gewalt des Krieges, angesichts der entsetzten Völker in allen Teilen der Welt bleibt uns nichts anderes übrig als zu beten und denen beizustehen, die unter dem Krieg leiden. Es herrschen Angst und Bestürzung über den Wahnwitz eines Krieges, der noch weitaus größere Ausmaße annehmen kann. Wir können angesichts dessen nicht gleichgültig bleiben.
Es bleibt uns nichts weiter übrig als zu beten. Angesichts der unerhörten und übermächtigen Gewalt des Krieges, angesichts der Albträume eines noch größeren und noch zerstörerischeren Krieges, angesichts des Irrsinns und der Irrationalität, die die Welt zum Erzittern bringen, bleibt uns nur der Weg, Gott anzurufen. Die gesamte Menschheit wird angesichts der Nachrichten aus der Ukraine von Furcht und Schrecken erfasst. Es herrschen Ungläubigkeit, Angst, Entsetzen. Manch einer spricht von apokalyptischen Zeichen: die Pandemie, der Klimawandel, der Krieg. Andere erinnern sich daran, wie der Zweite Weltkrieg anfing: der Anschluss, das Sudetenland, Polen. Was können wir tun angesichts des großen Mysteriums des Bösen? Nur die Augen zum Himmel erheben und beten.
Wir können denen helfen, die leiden. Die Caritas setzt sich an vorderster Front ein. Wir können an die Kinder denken, an die Mütter, die Väter, die Großväter, an die Männer und Frauen der Ukraine, jenes Landes, das uns nun so nahe gerückt ist. Sie flehen um Hilfe, um Solidarität. Zusammen mit ihnen sind auch wir erschüttert und entsetzt. Heute sind sie es, die leiden, wer weiß, wer morgen an der Reihe ist. Wir können und dürfen nicht gleichgültig bleiben. Sie sind unsere Brüder und unsere Schwestern.
Was will man besetzen? Was will man zerstören? Welche Waffen werden zum Einsatz kommen? Werden auch andere Länder angegriffen werden? Mit welchen törichten und verlogenen Rechtfertigungen? Wir wollen nicht glauben, dass es jemanden gibt, der so verrückt ist, das Risiko einzugehen, die ganze Welt zu verwüsten, um seine Macht noch ein Stückchen weiter auszudehnen. Die Macht dieser Welt vergeht. Und dann kommt das Gericht Gottes. Aber die Geschichte lehrt uns, dass in solchen Fällen vorher oft noch das Gericht der Menschen kommt.
Soldaten ziehen in den Krieg. Sie gehorchen. Sie töten und werden getötet. Für ein Stück Land, auf das irgendein Machthaber scharf ist. Wird irgendjemand den Befehl verweigern, Unschuldige zu töten? Wird sich jemand gegen den Befehl auflehnen, wahllose und grausame Bombardierungen auszuführen? Oder werden alle stolz darauf sein, die Schwächsten zu vernichten? Riesen, die vol-ler Stolz die Kleinsten mit Füßen treten.
Angesichts solchen Geschehens fühlt man sich wehrlos, sprachlos. Uns bleibt nichts übrig als zu beten. Und zu helfen, jeder so gut er kann. Wir alle müssen beten. Unsere schwache Stimme zu Gott erheben. Auch diejenigen, die von sich glauben, Atheisten zu sein, können beten. Ein Gedanke genügt. Der Schöpfer hört den Schrei all seiner Geschöpfe. Jetzt müssen wir alle zusammenstehen, alles vergessen, was spaltet, jeden Gegensatz, jedes Ressentiment, um alle zusammen sagen zu können: Herr, erlöse uns von dem Bösen.
Von Sergio Centofanti,
Vatican News