Vatikanstadt. Gemäß den Worten des Apostolischen Nuntius in Syrien, Kardinal Mario Zenari, leidet das Bürgerkriegsland unter der »schwers-ten humanitären Katastrophe der Nachkriegszeit«. »Denken Sie an mehr als eine halbe Million Tote und Verwundete, 90 Prozent der Bevölkerung leben laut UN-Zahlen an der Armutsgrenze«, sagte Zenari im Interview mit der Tagesausgabe unserer Zeitung (22. Februar).
Derzeit machten vor allem die kalten Temperaturen der syrischen Bevölkerung zu schaffen. Säuglinge und Kleinkinder seien im Schnee erfroren, so Zenari. Leider sei die Lage in Syrien seit einigen Jahren in Vergessenheit geraten.
Er appellierte an die internationale Gemeinschaft, Syrien nicht sich selbst zu überlassen. Es fehle an Nahrungsmitteln, Medikamenten und Krankenhäusern. Zenari rief zudem die Medien auf, die syrische Tragödie nicht zu vergessen.
Seit 2011 herrscht in Syrien Krieg. Schätzungen zufolge starben dabei bislang mehr als eine halbe Million Menschen, rund 13 Millionen Syrer mussten ihre Heimat verlassen.
Mitte März soll auf Anregung des Präfekten der Kongregation für die Orientalischen Kirchen, Kardinal Leonardo Sandri, in der syrischen Hauptstadt Damaskus eine internationale Konferenz stattfinden. Titel der Veranstaltung ist »Synodale Kirche und die Aus-übung der Nächstenliebe«. Teilnehmer sind hochrangige Vertreter des Vatikans, einiger Bischofskonferenzen sowie internationaler Organisationen.