Vatikanstadt. Mit eindringlichen Worten hat Papst Franziskus im Rahmen des Angelusgebetes am Sonntag, 6. März, erneut zum Ende des Krieges in der Ukraine aufgerufen und allen gedankt, die der notleidenden Bevölkerung zur Seite stehen und Flüchtlinge aufnehmen. Der Heilige Vater sagte:
Liebe Brüder und Schwestern!
In der Ukraine fließen Ströme von Blut und Tränen. Es handelt sich nicht nur um eine Militäroperation, sondern um einen Krieg, der Tod, Zerstörung und Elend mit sich bringt. Die Zahl der Opfer steigt ebenso wie die Zahl der Menschen auf der Flucht, insbesondere der Mütter und Kinder. Der Bedarf an humanitärer Hilfe in diesem gepeinigten Land steigt von Stunde zu Stunde dramatisch an.
Ich rufe nachdrücklich dazu auf, dass die humanitären Korridore wirklich gesichert werden und dass der Zugang von Hilfsgütern zu den belagerten Gebieten gewährleistet und erleichtert wird, um unseren Brüdern und Schwestern, die von Bomben und Angst unterdrückt werden, lebenswichtige Hilfe zu leisten.
Ich danke allen, die Flüchtlinge aufnehmen. Vor allem aber bitte ich flehentlich um ein Ende der bewaffneten Angriffe, darum, dass den Verhandlungen der Vorrang eingeräumt werde – und dass sich der gesunde Menschenverstand durchsetzen möge. Und dass das Völkerrecht wieder respektiert werde!
Außerdem möchte ich den Journalistinnen und Journalisten danken, die ihr Leben riskieren, um Informationen zu bieten. Danke, Brüder und Schwestern, für diesen Dienst, den ihr leistet! Ein Dienst, der es uns ermöglicht, die Tragödie dieser Bevölkerung hautnah mitzuerleben und die Grausamkeit eines Krieges zu beurteilen. Danke, Brüder und Schwestern.
Lasst uns gemeinsam für die Ukraine beten: wir haben ihre Fahnen hier auf dem Platz vor uns. Beten wir gemeinsam, als Brüder und Schwestern, zu Unserer Lieben Frau, der Königin der Ukraine. Gegrüßt seist du, Maria...
Der Heilige Stuhl ist bereit, alles zu tun, um sich in den Dienst des Friedens zu stellen. In diesen Tagen sind zwei Kardinäle in die Ukraine gereist, um den Menschen zu dienen, um zu helfen. Kardinal Krajewski, Almosenpfleger, um den Bedürftigen zu helfen, und Kardinal Czerny, kommissarischer Präfekt des Dikasteriums für den Dienst zuguns-ten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen. Diese Anwesenheit der beiden Kardinäle dort ist die Anwesenheit nicht nur des Papstes, sondern diejenige des ganzen christlichen Volkes, das sich nähern und sagen will: »Der Krieg ist Wahnsinn! Haltet bitte ein! Seht euch diese Grausamkeit an!«