Vatikan bekräftigt Nein zur Sterbehilfe

25. Februar 2022

Vatikanstadt. Das Dikasterium für die Laien, die Familie und das Leben hat die kirchliche Position zum Thema Suizidbeihilfe bekräftigt. Sowohl der ärztlich assistierte Suizid als auch die Euthanasie seien keine Formen von gesellschaftlicher Solidarität oder christlicher Nächstenliebe, hielt die Kurienbehörde in einer am Mittwoch, 16. Februar, veröffentlichten Reflexion zu dem Thema fest. »Die ›Charta der menschlichen Staatsbürgerschaft‹ – die im zivilen Gewissen aller, ob gläubig oder nicht, verankert ist – sieht die Akzeptanz des eigenen Todes und des Todes der anderen vor, schließt aber aus, dass dieser in irgendeiner Weise provoziert, beschleunigt oder verlängert werden kann«, so das Dikas-terium weiter. Die Betreuung auf dem letzten Lebensabschnitt sei eine Verpflichtung gegenüber jedem Menschen. Die Pflicht ergebe sich aus dem gemeinsamen Gut, dem Leben.

Das Dikasterium bezieht sich in seiner Stellungnahme auf ein angestrebtes Referendum zur aktiven Sterbehilfe in Italien. Tags zuvor hatte das italienische Verfassungsgericht einen Volksentscheid darüber abgelehnt. In seiner Entscheidung verwies das Gericht unter anderem auf den verfassungsrechtlich gebotenen Mindestschutz des menschlichen Lebens.