Beirut/Vatikanstadt. Der Sekretär der zweiten Sektion des Staatssekretariats für die Beziehungen mit den Staaten, Erzbischof Paul Richard Gallagher, hat dem Libanon mehr Hilfe zugesagt. Zum Abschluss seiner fünftägigen Reise bekräftigte Gallagher, dass der Heilige Stuhl bereit sei, aktiv zwischen den Parteien im Libanon zu vermitteln, wie das Portal »Vatican News« berichtete. Zudem werde man die internationale Gemeinschaft an die nötige Unterstützung für das Land erinnern.
Gallagher hatte von Montag, 31. Januar, bis Freitag,
4. Februar, in der libanesischen Hauptstadt Beirut Vertreter von Politik und Religion getroffen. Anlass war der 75. Jahrestag der Aufnahme von diplomatischen Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Libanon. Mit Blick auf einen möglichen Besuch von Papst Franziskus erklärte Gallagher, dass dies, »wenn die Bedingungen es erlaubten«, bald geplant sei.
Im Libanon nahm Erzbischof Gallagher unter anderem an einem Symposium der »Université du Saint Esprit« in Kaslik bei Beirut zum Thema »Papst Johannes Paul II. und die Botschaft des Libanon« teil. Auch traf er Staatspräsident Michel Aoun, Minis-terpräsident Najob Mikati, Parlamentspräsident Nabih Berry und Außenminister Abdallah Bou Habib. Gespräche mit den zahlreichen Religionsgemeinschaften im Libanon fanden ebenfalls statt.
Der Libanon genoss zuletzt hohe Aufmerksamkeit in Rom. Papst Franziskus äußerte sich 2021 häufig zur prekären Lage dort. Das Land befindet sich in einer seit 2019 andauernden Wirtschafts- und Politikkrise, die sich insbesondere durch die schwere Explosion im Hafen von Beirut im August 2020 verschärfte. Nach Angaben von Hilfswerken sind knapp 80 Prozent der Libanesen akut von Armut bedroht und auf humanitäre Nothilfe angewiesen.