Papst würdigt Säkularinstitute anlässlich des 75. Jahrestages der Apostolischen Konstitution »Provida Mater Ecclesia«

Großes Geschenk an die Kirche

 Großes Geschenk an die Kirche  TED-006
11. Februar 2022

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat das 75-jährige Bestehen von Säkularinstituten in der Kirche gewürdigt. In einem am Mittwoch, 2. Februar, veröffentlichten Brief an die Präsidentin des Weltverbandes von Säkularinstituten, Jolanta Szpilarewicz, nennt der Papst die Säkularinstitute »ein großes Geschenk an die Kirche«. Eine solche Lebensform von Frauen und Männern mit den Gelübden von Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam, die aber in keinem Kloster leben, wurde im Februar 1947 von Pius XII. anerkannt.

Die Gemeinschaften der Säkularinstitute zeichneten sich laut Franziskus »durch kreative und prophetische Kraft« aus. Auch wenn sie in manchem den Ordensgemeinschaften ähnlich seien, sollten ihre Mitglieder ihre ursprüngliche Prophetie der Laizität pflegen. Dies bedeute, »wie Samen oder Sauerteig des Evangeliums in der Kirche und der Welt präsent zu sein«.

Dazu seien neue Schritte nötig. Es gehe nicht allein darum, die Sakristeien zu verlassen, »um Christus in die Welt zu tragen«, so Franziskus. Es gehe darum, »die Welt – nicht die Weltlichkeit! – in der Kirche präsent zu machen«. Viele Entwicklungen und Themen hätten Bischöfe erst verspätet registriert, schreibt der Papst. Mitglieder von Säkularinstituten hingegen seien so etwas wie »Antennen der Kirche«, um Signale aus der übrigen Gesellschaft zu empfangen.

Als erste Form eines Säkularinstituts – oder Weltgemeinschaft – gelten die von 1535 von Angela Merici gegründeten Ursulinen. Nach der kirchenrechtlichen Anerkennung und Einführung durch die Konstitution Provida Mater Ecclesia von Papst Pius XII. wurde 1950 das Opus Dei als erstes Säkularinstitut päpstlichen Rechts anerkannt; später wurde es eine Personalprälatur. Zu den bekanntesten Säkularinstituten gehören die Schönstatt-Gemeinschaften.