Papst ruft Unternehmer zu mehr Sicherheit am Arbeitsplatz auf

28. Januar 2022

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat schlechte Arbeitsbedingungen und eine hohe Zahl tödlicher Unfälle in der Baubranche beklagt. »Auf Baustellen hat es Tragödien gegeben, die wir nicht ignorieren können. Wenn Sie die Sicherheit am Arbeitsplatz als Kostenfaktor betrachten, gehen Sie leider von falschen Voraussetzungen aus«, sagte er am Donnerstag, 20. Januar, bei einer Begegnung mit Vertretern des Italienischen Verbands privater Bauunternehmer.

Der wahre Reichtum seien die Menschen, die Arbeitskräfte, ohne sie gebe es keine Gemeinschaft, kein Unternehmen und keine Wirtschaft, bekräftigte der Heilige Vater bei der Audienz in der »Sala Clementina« des Apostolischen Palastes. Er rief zu mehr Sicherheit am Arbeitsplatz und zur Schaffung eines legalen Arbeitsumfelds auf. Mit der Einhaltung der Vorschriften werde das höchste Gut, der Mensch selbst, geschützt.

»Wettbewerb muss ein Anreiz sein, besser und besser zu werden, und nicht der Wunsch nach Vorherrschaft und Ausgrenzung«, so Franziskus. Hierfür sei es von wesentlicher Bedeutung, die Entscheidungsprozesse und wirtschaftlichen Schritte transparent zu machen. Ungerechter Wettbewerb, der zum Verlust von Arbeitskräften führe, müssen vermieden werden.

Auch rief der Papst die Teilnehmer zu nachhaltigem Bauen auf. Die verwendeten Materialien müssten sicher sein und dürften zudem nicht auf Kosten der Umwelt abgebaut werden. Jeder Unternehmer könne einen verantwortungsvollen Beitrag zu einer nachhaltigen Arbeitsweise leisten.

Der Nationale Verband der Bauunternehmer (ANCE) vertritt 20 regionale Organisationen, 101 provinziale Verbände und rund 20.000 Bauunternehmen.