Friedensgebet für die Ukraine

28. Januar 2022

Vatikanstadt/Kiew. Angesichts zunehmender Spannungen um die Ukraine hat Papst Franziskus eindringlich zu weiteren Dialogbemühungen gemahnt. Beim Angelusgebet am Sonntag, 23. Januar rief er dazu auf, am 26. Januar eigens für den Frieden in der Ukraine zu beten. »Mit Besorgnis« verfolge er die zunehmenden Spannungen rund um die Ukraine, die einen neuen Schlag gegen den Frieden bedeuten. »Diese stellen Europas Sicherheit in Frage und drohen noch weitreichendere Folgen zu haben«, warnte Franziskus sichtlich bedrückt. Alle Menschen guten Willens bitte er um das Gebet, damit jede politische Aktion und Initiative mehr der Geschwisterlichkeit aller Menschen diene als den Eigeninteressen der Beteiligten. Diese verfolgten die eigenen Ziele oft zum Nachteil anderer. Dies aber verrate die Berufung jedes Menschen.

Auch die Bischöfe der römisch-katholischen und der griechisch-katholischen Kirche Polens und der Ukraine appellierten zu Dialog und Verständigung, »um die Gefahr einer militärischen Aktion abzuwenden: Die gegenwärtige Situation ist eine große Gefahr für die Länder Mittel- und Osteuropas und den gesamten europäischen Kontinent, die den Fortschritt zerstören kann, den viele Generationen beim Aufbau einer friedlichen Ordnung und Einheit in Europa gemacht haben«, betonen die Bischöfe, die »mit Besorgnis die Nachricht aufgenommen haben, dass die jüngste Reihe von Gesprächen zwischen Russland und dem Wes-ten nicht zu einer Einigung geführt hat«.

In einem Interview mit dem Portal Vatican News vom 24. Januar unterstrich der Apostolische Nuntius in der Ukraine, Erzbischof Visvaldas Kulbokas, dass die Bevölkerung dankbar sei für den Appell des Papstes. »In schwierigen Zeiten wie diesen in der Ukraine ist es eine große Hilfe zu wissen, dass man nicht allein und vergessen ist.«