Vatikanstadt. Der Papst hat zum Festhalten am Ziel der christlichen Einheit aufgerufen. Wem die Gnade Gottes zuteil werde, der könne sich nicht nur mit sich selbst beschäftigen, sagte er am Montag, 17. Januar, vor einer ökumenischen Delegation aus Finnland. Stattdessen sollten die Chris-ten in aller Welt »gemeinsam voranschreiten«. Die jährliche Pilgerreise der finnischen Christen nach Rom sei dafür ein lobenswertes Beispiel.
»Wir haben uns als Brüder und Schwes-tern auf den Weg zu einer immer umfassenderen Gemeinschaft gemacht«, betonte der Heilige Vater bei der Audienz, die am Vorabend der internationalen ökumenischen Gebetswoche für die Einheit der Christen (18. bis 25. Januar) stattfand. Unter den Teilnehmern war unter anderen Bischof Jukka Keskitalo als Vertreter der evangelisch-lutherischen Kirche Finnlands. Die Gruppe war traditionsgemäß zum Fest des heiligen Henrik, eines finnischen Bischofs aus dem 12. Jahrhundert, der von Katholiken, Lutheranern und Anglikanern verehrt wird, nach Rom gepilgert. Bisweilen sei der Weg zur Einheit beschwerlich und anstrengend, räumte Franziskus ein. Besonders wenn klar werde, dass manche Ziele nicht so einfach zu erreichen seien. Dann mache sich schnell eine gewisse Müdigkeit breit. In solchen Fällen müsse man sich eines klarmachen: »Wir sind nicht als jene unterwegs, die meinen, dass Gott ihnen gehöre, sondern wir sind weiter auf der Suche nach ihm.«
Dabei sei es wichtig, mit Demut und Geduld – und stets gemeinsam – voranzugehen, so der Papst. Als bedeutende Wegmarken in den nächsten Jahren nannte er die 500-Jahr-Feier des Augsburger Bekenntnisses von 1530 und das Jubiläum zum Ersten Konzil von Nicäa von 325. Diese Ereignisse müssten entsprechend gewürdigt werden, so Papst Franziskus in seiner Ansprache.