Arbeit macht die Menschheit humaner

14. Januar 2022

Vatikanstadt. Bei der Generalaudienz am Mittwoch, 11. Januar, setzte Papst Franziskus seine Katechesenreihe über den heiligen Josef fort. Ein Mitarbeiter der deutschsprachigen Abteilung des Staatssekretariats trug in der Audienzhalle die folgende Zusammenfassung vor:

Liebe Brüder und Schwestern, im Rahmen unserer Katechesenreihe über den heiligen Josef richten wir heute unseren Blick auf die Tätigkeit, die der Pflegevater Jesu ausgeübt hat. Das Matthäusevangelium spricht von Jesus als dem »Sohn des Zimmermanns«, das Markusevangelium nennt Jesus selbst einen Zimmermann (vgl. Mt 13,55; Mk 6,3). Offenbar übte der Herr den Beruf seines Vaters aus. In der Antike war dies eine harte Tätigkeit; der Ausdruck tekton, den das Evangelium braucht, bedeutet so viel wie »Bauarbeiter«. Josef verdiente nicht viel Geld; denn er konnte sich bei der rituellen Darbringung seines Sohnes im Tempel nur das Opfer des kleinen Mannes, zwei Tauben, leisten (vgl. Lk 2,24). Jesus, der verheißene Erlöser, ist also in einer armen und mühevollen Arbeitswelt aufgewachsen. Das zeigt uns, dass unsere Arbeit, so bescheiden sie sein mag, die Gegenwart des Erlösers vermitteln kann. Das Beispiel des Josef macht deutlich, wie wichtig der Wert der Arbeit ist. Es geht nicht nur darum, Geld zu verdienen, sondern wir reifen durch die Arbeit und sind in der Lage, unsere Beziehungen zu vertiefen. Als Chris-ten setzen wir uns daher ein, dass möglichst alle eine Arbeit haben und die soziale Ungerechtigkeit verringert wird. Die Arbeit ist ein Mittel, um die Menschheit humaner zu machen.

Der Papst grüßte die deutschsprachigen Pilger auf Italienisch. Anschließend wurde folgende deutsche Übersetzung der Grüße vorgelesen:

Einen herzlichen Gruß richte ich an die Pilger deutscher Sprache. Lassen wir die Schwachen an unseren Aktivitäten teilhaben. Das ist wichtig für sie; es ist aber auch für uns von Bedeutung. Der barmherzige Gott segne euch und eure Familien.