Vatikanstadt. Mit einer feierlichen Zeremonie ist am Freitagabend, 10. Dezember, offiziell die Krippe auf dem Petersplatz eingeweiht worden. Die traditionelle Veranstaltung fand in diesem Jahr aufgrund schlechter Witterung kurzfristig in der vatikanischen Audienzhalle statt. Für die musikalische Begleitung sorgte die Kapelle der vatikanischen Gendarmerie. Die Krippenfiguren stammen von der indigenen Chopcca-Gemeinde in den peruanischen Anden. Fünf Künstler aus der dortigen Region Huancavelica haben das aus 30 Teilen bestehende Ensemble gefertigt. Mehrere Musikvideos von Chopcca-Kindern in traditionellen Gewändern wurden bei der Zeremonie eingespielt. Zugleich wurde am Freitagabend auf dem Petersplatz der Christbaum illuminiert, eine rund 28 Meter hohe Fichte aus dem italienischen Trentino. Krippe und Baum können bis 9. Januar kommenden Jahres besichtigt werden.
Bereits im Vorfeld hatte Papst Franziskus den Delegationen aus Peru und Italien für ihre Hilfe bei der Gestaltung der vatikanischen Weihnachtsszene gedankt. Am Morgen empfing er die beiden Gruppen in Audienz (siehe Bild) und nutzte die Gelegenheit, um vor einem »falschen, kommerziellen Weihnachten zu warnen. »Der Baum und die Krippe führen uns in die typische Weihnachtsatmosphäre ein, die zum Erbe unserer Gemeinschaften gehört: eine Atmosphäre von Zärtlichkeit, Miteinanderteilen und familiärer Vertrautheit«, sagte er vor den Delegationen. »Lassen wir uns Weihnachten nicht von Konsum und Gleichgültigkeit verderben«, so der Appell des Papstes. An Weihnachten offenbare sich Gott nicht als Herrscher, sondern als der, der sich herabneige und diene. An Weihnachten komme der Herr und bitte jeden, sich insbesondere um die Ärmsten und Schwächsten zu kümmern. »Denn so ist Jesus auf die Welt gekommen, und die Krippe erinnert uns daran«, sagte der Heilige Vater.