Christliche Wurzeln Europas nicht vergessen

10. Dezember 2021

Brüssel/Vatikanstadt. In der Debatte um ein internes Dokument der EU-Kommission mit Formulierungshinweisen zum bevorstehenden Weihnachtsfest hat sich auch Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin geäußert. In einem Beitrag für »Vatican News« (30. November) nannte Kardinal Parolin es einen falschen Weg, im Kampf gegen Diskriminierung, Ausdrücke wie »Weihnachten« oder »Maria« zu meiden. »Die Tendenz geht leider dahin, alles zu vereinheitlichen und nicht einmal die berechtigten Unterschiede zu respektieren«, sagte der Kardinalstaatssekretär. Unterschiede – etwa im religiösen Glauben – dürften nicht zu einer Quelle von Diskriminierung werden, aber sie müssten integriert werden.

Auch dürfte man Europas christliche Wurzeln nicht vergessen. »Natürlich wissen wir, dass Europa seine Existenz und seine Identität vielen Beiträgen verdankt, aber wir dürfen nicht vergessen, dass einer der wichtigs-ten Beiträge, wenn nicht sogar der wichtigs-te, das Christentum selbst war«, so Kardinal Parolin. Daher kämen eine Leugnung des Unterschieds und der Wurzeln letztlich einer Zerstörung der Person gleich.

Das EU-Kommunikationshandbuch war am Dienstag, 30. November, zurückgezogen worden. Die EU-Gleichstellungskommissarin Helena Dalli kündigte an, die vorliegende Fassung solle überarbeitet werden. In dem internen Dokument, das wenige Tage zuvor öffentlich geworden war, wurden die Mitarbeiter der EU-Kommission demnach aufgerufen, nicht davon auszugehen, dass jeder Christ sei und christliche Feste entsprechend feiere. Daher animierte das Handbuch dazu, nicht von der Weihnachtszeit zu sprechen und die biblischen Namen »Maria und Josef« zu vermeiden.