Appelle des Papstes

26. November 2021

Vatikanstadt. Bei der Generalaudienz am 17. November verlas Papst Franziskus nach der Katechese und Grüßen in verschiedenen Sprachen folgende Appelle:

Morgen wird in Italien der erste »Nationale Gebetstag für die Opfer und Überlebenden des Miss-brauchs« begangen, der von der Bischofskonferenz veranstaltet wird. Ich hoffe, dass diese Initiative eine Gelegenheit der Reflexion, der Sensibilisierung und des Gebets sein möge, um die Wege der menschlichen und geistlichen Wiederherstellung der Opfer zu unterstützen. Es ist die unabdingbare Pflicht aller, die erzieherische Verantwortung tragen – in der Familie, in der Pfarrei, in der Schule, in Freizeit- und Sporteinrichtungen –, die ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen zu schützen und zu achten, denn gerade an diesen Orten geschehen die meisten Missbrauchsfälle.

Meine Gedanken gehen an die Arbeiter von Borgo Valbelluna und des Umlands, die um die Zukunft ihrer Arbeitsplätze besorgt sind. Angesichts ihrer bedrückenden Probleme schließe ich mich den Bischöfen und Pfarrern jenes Gebietes an und bringe meine Nähe zum Ausdruck. Ich appelliere eindringlich, dass in dieser Situation, ebenso wie in anderen ähnlichen Situationen, die viele Familien in Schwierigkeiten bringen, nicht die Logik des Profits, sondern jene des gerechten und solidarischen Teilens vorherrschen möge. Im Mittelpunkt jeder Frage, die die Arbeit betrifft, muss immer der Mensch und seine Würde stehen; wenn man das Brot nicht verdient, verliert man die Würde! Wir müssen viel für diese Menschen beten.