Die Freiheit in den Dienst des Nächsten stellen

12. November 2021

Vatikanstadt. In der Generalaudienz in der vatikanischen Audienzhalle am Mittwoch, 10. November, schloss Papst Franziskus die Katechesereihe über den Galaterbrief ab. Ein Mitarbeiter der deutschsprachigen Abteilung des Staatssekretariats trug folgende Zusammenfassung vor:

Liebe Brüder und Schwestern, zum Abschluss unserer Katechesen über den Galaterbrief betrachten wir nochmals die zentrale Erkenntnis, die der Apostel Paulus durch die Offenbarung Jesu Christi erhalten hat. Das Leben des Paulus wurde durch die Begegnung mit dem auferstandenen Christus auf dem Weg nach Damaskus völlig verwandelt. Während er früher im Eifer für die Überlieferung seiner Väter die Christen verfolgte, setzte er sich nun für die Freiheit ein, die Chris-tus durch sein Leiden und seinen Tod am Kreuz für uns errungen hat. Paulus erklärte den Galatern, dass auch sie zu dieser Freiheit berufen sind, die sie von jeder Sklaverei der Sünde entbindet und zu Erben der Verheißung und zu Kindern Gottes macht. Mit Nachdruck weist er darauf hin, dass Freiheit nicht Freizügigkeit bedeutet und nicht zu anmaßender Selbstgewissheit führen darf. Im Gegenteil: Die Freiheit steht im Schatten der Liebe. Sie wird in rechter Weise ausgeübt, wenn sie sich in den Dienst des Nächsten stellt. Diese Vision eröffnet uns das Panorama des Lebens aus dem Heiligen Geist, der das Gesetz des Gottes Israels zur Vollendung führt und verhindert, wieder in die Sünde Gottes zurückzufallen. Die Lehre des Paulus will unseren müden Glauben aufwecken und uns auf eine persönliche Begegnung mit Christus hinleiten.

Der Papst grüßte die deutschsprachigen Pilger auf Italienisch. Anschließend wurde folgende deutsche Übersetzung der Grüße vorgelesen:

Ein herzliches Willkommen sage ich allen Brüdern und Schwestern deutscher Sprache. Streben wir danach, im Heiligen Geist unseren Lebensweg zu gehen, indem wir denen nahe sind, die bedürftig sind, und indem wir Gott in allen Lebensumständen loben. Der barmherzige Gott segne euch und eure Familien.