Papst fordert mehr internationale Solidarität mit Haiti

05. November 2021

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat beim Mittagsgebet am 31. Oktober die internationale Gemeinschaft zu mehr Solidarität und Unterstützung für die Menschen in Haiti aufgerufen. In einem Appell sagte er:

»Ich denke auch an die Menschen in Haiti, die am Limit leben. Ich fordere die Verantwortlichen der Nationen auf, dieses Land zu unterstützen und es nicht allein zu lassen. Sucht bitte auf eurem Weg nach Hause nach Nachrichten über Haiti und betet, betet viel. Ich habe die Sendung »A Sua Immagine« gesehen, das Zeugnis des Kamillianer-Missionars in Haiti, Pater Massimo Miraglio, und die Dinge, die er uns erzählt hat... wie viel Leid, wie viel Schmerz es in diesem Land gibt, und wie viel Verlassenheit. Lassen wir sie nicht im Stich!«

Der Karibikstaat Haiti ist das ärms-te Land der westlichen Hemi-sphäre. Es wurde in den vergangenen Jahren von Naturkatastrophen wie Erdbeben und Wirbelstürmen sowie politischen Unruhen und Kriminalität destabilisiert. Seit der Ermordung von Präsident Jovenel Moise im Juli durch politische Gegner hat sich die Lage im Land verschlimmert.

Ein Erdbeben im August kostete 2.100 Menschen das Leben, mehrere Tausend erlitten teils schwere Verletzungen. Die Bergungs- und Aufräumarbeiten wurden zu allem Überfluss von einem Tropensturm erschwert. Die chaotische Lage wird von kriminellen Banden ausgenutzt. Allein zwischen Juli und September kam es laut einer US-Beobachtungsstelle zu 221 Entführungen. Zuletzt blockierten Banden Treibstofflieferungen.