Vatikanstadt/Eriwan. In der armenischen Hauptstadt Eriwan wurde eine neue Apostolische Nuntiatur eröffnet. Die diplomatischen Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Armenien bestehen zwar seit rund 30 Jahren, bislang war aber die Nuntiatur in Georgien mit dem amtierenden Nuntius, Erzbischof José Bettencourt, für das Nachbarland mitzuständig. Mit den Eröffnungsfeierlichkeiten vom 27. bis 29. Oktober erhielt Armenien nun eine eigene Vertretung des Vatikan im Land. Der Substitut im Staatssekretariat, Erzbischof Edgar Peña Parra, bedankte sich in Eriwan bei der armenischen Regierung und dem armenischen Botschafter beim Heiligen Stuhl, Garen Nazarian, für deren Einsatz. »Ich bin sicher, dass diese Apostolische Nuntiatur für Armenien und die Weltgemeinschaft ein Symbol sein wird für die Notwendigkeit, Brücken zu bauen, Möglichkeiten der Begegnung zu schaffen und neue Wege für einen gerechten und dauerhaften Frieden in dieser Region zu beschreiten«, unterstrich Erzbischof Peña Parra. Er hoffe, dass die neue Nuntiatur auch die Freundschaft und Geschwisterlichkeit zwischen der armenisch-apostolischen Kirche und den lokalen katholischen Gemeinden – mit all ihren verschiedenen Riten – stärken werde: »Wir sind entschlossen, den Weg der Zusammenarbeit weiterzuverfolgen.«
Substitut Peña Parra verwies auf zahlreiche katholische Einrichtungen im Sozial- und Bildungsbereich sowie im karitativen Sektor. Diese seien schon jahrzehntelang aktiv in der armenischen Gemeinschaft, auch wenn »ein klarerer rechtlicher Status und Leitlinien für ihre Arbeit und Aktivitäten« gelegentlich notwendig wären. »Die physische Präsenz der Apostolischen Nuntiatur wird sich sicherlich als hilfreich erweisen, um eventuelle Fragen zu klären und zufriedenstellende Lösungen durch geeignete rechtliche Mittel zu finden«, so der Substitut.
Im Rahmen seiner dreitägigen Reise traf er mit verschiedenen Vertretern des armenischen Staates zusammen, darunter Staatspräsident Armen Sarkissjan. Ebenso fand eine Begegnung mit dem Oberhaupt der Armenischen Kirche, Katholikos-Patriarch Karekin II., statt, der ebenso wie der neue Patriarch der armenisch-katholischen Kirche, Raphael François Minassian, in den vergangenen Wochen von Papst Franziskus in Audienz empfangen worden war. Armenien gilt als erste christliche Nation, da das Christentum dort bereits 301 Staatsreligion wurde.