Vatikanstadt. Im Vatikan soll eine neue Stiftung in Anlehnung an die Sozialenzyklika »Fratelli tutti« von Papst Franziskus eingerichtet werden. Wie der Erzpriester von Sankt Peter im Vatikan, Kardinal Mauro Gambetti, ankündigte, will die Stiftung in den Bereichen Umwelt, Politik, Wirtschaft und Bildung tätig werden. Angesiedelt wird sie an der Dombauhütte von Sankt Peter.
Im Interview mit »Vatican News« erklärte Gambetti, dass die Idee in Assisi geboren sei und man mit der Stiftung näher an die alltäglichen Probleme der Menschen herankommen wolle. Nächstes Jahr soll die Stiftung ihre Arbeit aufnehmen, zunächst im Bereich der sakralen Kunst. Später sollen vor allem Bildungsprojekte auf den Weg gebracht werden, wozu die Stiftung Persönlichkeiten aus der Wirtschaft oder auch der Politik mit einbeziehen will. »Fratelli tutti« hat schon mehrere vatikanische Dikasterien mit ins Boot geholt, berichtet der Franziskaner-Kardinal. »Die Stiftung wird also im Vatikan geboren, aber sie ist offen zur Welt. Wir wollen auch andere Personen aus der Gesellschaft, aus der Wirtschaft und den Institutionen gewinnen und mit ihnen zusammen Projekte erarbeiten. Vor allem Bildungsprojekte... Aus dem Miteinander verschiedener Blickwinkel auf dasselbe Problem soll sich der Umriss einer Lösung abzeichnen, eine Richtung. So dass man zusammen vorangehen kann, statt nur von der Strömung weit weggespült zu werden von den Menschen und von der geschwisterlichen Liebe.«
In seinem im Oktober 2020 veröffentlichten Rundschreiben »Fratelli tutti – Über Geschwisterlichkeit und soziale Freundschaft« wendet sich Papst Franziskus nicht nur an Katholiken, sondern ausdrücklich an alle Menschen guten Willens. Die Sozialenzyklika behandelt die globalen Folgen der Covid-Pandemie und nennt Hinweise für einen konstruktiven Umgang sowie eine Neuorientierung in verschiedensten Aspekten gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und religiösen Lebens.