Geistlicher Kampf

29. Oktober 2021

Vatikanstadt. In der Generalaudienz in der vatikanischen Audienzhalle am Mittwoch, 27. Oktober, setzte Papst Franziskus die Katechesereihe über den Galaterbrief fort. Ein Mitarbeiter der deutschsprachigen Abteilung des Staatssekretariats trug folgende Zusammenfassung vor:

Liebe Brüder und Schwestern, Paulus geht es in all seiner Verkündigung letztlich immer um das Ostergeheimnis, den Tod und die Auferstehung des Herrn. Auch wir sind eingeladen, uns dieses Geheimnis immer wieder ganz konkret vor Augen zu führen, indem wir das Kreuz unseres Herrn liebevoll betrachten oder Anbetung halten vor der Eucharistie, wo Jesus das für uns gebrochene Brot ist, der gekreuzigte Auferstandene, die Kraft Gottes, der seine Liebe in unsere Herzen eingießt. Der Geist, den Jesus uns mit seinem Tod und seiner Auferstehung hinterlassen hat, möchte unsere Herzen verwandeln. Der Heilige Geist weist der Kirche ihren Weg, und an uns ist es, uns seinem Wirken zu fügen und entsprechend mitzutun. Dies bedeutet bisweilen einen geistlichen Kampf. Auf der einen Seite stehen die »Werke des Fleisches«, also all das in uns, was dem Geist Gottes widerspricht, wie etwa der selbstbezogene Gebrauch der Sexualität, Zauberei, Götzendienst und alles, was die zwischenmenschlichen Beziehungen untergräbt, wie Streit, Eifersucht, Jähzorn, Eigennutz, Spaltungen und Neid. (vgl. Gal 5,19-21). Solches ist vergänglich und führt zum Verfall. Der Geist hingegen schenkt Leben, er erhebt uns über uns selbst und unsere Horizontalität, er öffnet uns für Gott und unsere Mitmenschen. Seine Frucht ist »Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Enthaltsamkeit« (Gal 5,22). Dieses Leben aus dem Geist ist unvergänglich, ewig.

Der Papst grüßte die deutschsprachigen Pilger auf Italienisch. Anschließend wurde folgende deutsche Übersetzung der Grüße vorgelesen:

Ich grüße die Gläubigen deutscher Sprache, insbesondere die Pilger aus dem Burgenland, die aus Anlass des 60-jährigen Bestehens der Diözese Eisenstadt mit ihrem Bischof Ägidius nach Rom gekommen sind. Von Herzen erbitte ich allen die reiche Frucht des Geistes, die uns hinführt zur österlichen Fülle des Lebens.