Auf dem Campo Santo Teutonico 2021

Vergangenheit für die Gegenwart sichtbar machen

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17. September 2021

Vatikanstadt. Zum Erhalt der historischen Grabdenkmäler auf dem Campo Santo Teutonico kamen in der Woche vom 6. bis zum 10. September 2021 Lehrkräfte, Fachleute aus dem Bereich Restaurierung sowie Schüler und Schülerinnen der Münchner Kunsthandwerkerschulen aus den Bereichen Holz und Stein nach Rom. Bereits seit vielen Jahren unterstützen sie die »Erzbruderschaft zur Schmerzhaften Muttergottes« am Campo Santo Teutonico bei der Pflege und dem Erhalt ihres einzigartigen Friedhofes. Im Rahmen eines Erasmus Plus-Projektes der Europäischen Union unter der Projektleitung von Dr. Sascha Priester (Klassische Archäologie; Bau- und Kunstgeschichte) und StD Clemens Sohmen (Sanierung historischer Baudenkmäler) standen die Reinigung und Restaurierung von ausgewählten Denkmälern auf dem Programm.

Ein Schwerpunkt der diesjährigen Kampagne vor Ort war die Wiedersichtbarmachung von Ornamenten und Inschriften auf meisterhaft gearbeiteten Epitaphien und Grabstätten, die unkenntlich geworden waren. Die geleistete Arbeit macht nun die Namen der Verstorbenen, ihre Geschichte und ihre Zeit wieder gegenwärtig – ganz im Sinne der »memoria« dieses ehrwürdigen Ortes, der Erinnerung der Lebenden an die Toten.

Ein sehr anschauliches und eindrucksvolles Beispiel dafür ist die Sanierung des Grabes von Joseph Anton Koch (1768-1839), unmittelbar vor dem Kollegseingang. Sophie Storch und Hartmut Hintner – Fachbetreuer im Bereich Holzbildhauerei und erfahrener Restaurator – brachten die Pracht dieses Gedenkortes wieder zum Vorschein. Durch fachkundigen Einsatz konnten noch viele weitere historische Grabstätten wieder sichtbar gemacht werden, die für Besucher aus aller Welt zur einzigartigen Atmosphäre des Campo Santo Teutonico gehören.

Die Arbeit ist Teil des Erasmus Plus-Projektes »Von der Antike bis heute: Die Entwicklung, Wirkung und Restaurierung von Meisterwerken des Kunsthandwerks«, in dem wissenschaftliche Inhalte, praktische Techniken und kunsthandwerkliches Können zusammengeführt und weiterentwickelt werden. Beide Projektpartner, der Campo Santo Teutonico und die Münchner Kunsthandwerkerschulen, freuen sich – gerade nach fast zwei Jahren Corona-Zwangspause – sehr über die Durchführung und Fortsetzung dieser über Jahre gewachsenen, internationalen Partnerschaft.