In der Generalaudienz am Mittwoch, 18. August, setzte Papst Franziskus die Katechesereihe über den Galaterbrief fort. Ein Mitarbeiter der deutschsprachigen Abteilung des Staatssekretariats trug folgende Zusammenfassung vor:
Liebe Brüder und Schwestern, der heilige Paulus lehrt uns im Galaterbrief, dass die »Kinder der Verheißung« (Gal 4,28) durch den Glauben an Jesus Christus nicht mehr unter dem Joch des Gesetzes stehen, sondern aufgerufen sind, ein Leben zu führen, das sich der Freiheit des Evangeliums verantwortlich weiß. Was ist aber die Rolle des Gesetzes? Paulus hält dafür, dass es in der Heilsgeschichte zwei Phasen gibt, eine »unter dem Gesetz« und eine, die durch Tod und Auferstehung Christi eröffnet wird und unter der Leitung des Heiligen Geistes steht (vgl. Gal 5,25). Dem Gesetz kommt in der Heilsgeschichte die Rolle eines »Pädagogen« zu, der das Volk der Glaubenden auf ihrem Weg zum »Meister« begleitet; es hilft ihnen, das Gute vom Bösen zu unterscheiden, und macht sie bereit, ihr Leben Gott anzuvertrauen. Die Tora hatte eine große Bedeutung für die Geschichte des Volkes Israel. Einerseits hatte das Gesetz eine normative Seite, andererseits schützte es das Volk, unterwies es für das Leben und stärkte es in seiner Schwachheit. Auch uns tut es gut, uns zu fragen, ob wir das Gesetz als Pädagogen noch brauchen oder schon ganz in der Gnade der Kinder Gottes in Freiheit und Liebe leben.
Der Papst grüßte die deutschsprachigen Pilger auf Italienisch. Anschließend wurde folgende deutsche Übersetzung der Grüße vorgelesen:
Ein herzliches Willkommen allen Brüdern und Schwestern deutscher Sprache! Danken wir dem Herrn für diese Ferienzeit, die auch eine Gelegenheit ist, unseren Lieben mehr Zeit zu widmen. Die Selige Jungfrau Maria möge euch allezeit behüten und begleiten.