In der Generalaudienz am Mittwoch, 16. Juni, die wieder im Damasushof des Apostolischen Palastes stattfand, schloss Papst Franziskus seine Katechesenreihe über das Gebet ab. Ein Mitarbeiter der deutschsprachigen Abteilung des Staatssekretariats trug die folgende Zusammenfassung vor:
Liebe Brüder und Schwestern, zum Abschluss unserer Katechesen über das Gebet schauen wir auf das Paschamysterium Jesu, der bei seinem Leiden und Sterben völlig ins Gebet eingetaucht ist. Im Garten Getsemani ist der Herr von Todesangst erfüllt, doch gerade da wendet er sich mit der vertrauensvollen Anrede des Kindes »Abba« – »Papa« an den Vater. Am Kreuz tritt er beim Vater als wahrer Fürsprecher für alle ein, einschließlich seiner Peiniger. Zugleich erfährt er, da er die Sünde der Welt trägt, die Gottverlassenheit und übergibt sich im Sterben als Sohn ganz dem Vater. Dieses tiefe Geheimnis des Betens Jesu sehen wir am Abend vor seinem Leiden beim sogenannten »hohepriesterlichen Gebet« nach dem Letzten Abendmahl. Es ist das längste Gebet in den Evangelien und »umfasst die ganze Ökonomie der Schöpfung und des Heils wie auch Tod und Auferstehung Jesu« (KKK, 2746). Der Blick des Herrn fällt nicht nur auf die Jünger am Tisch, sondern sieht auch uns alle, als wolle er einem jeden sagen: »Beim Letzten Abendmahl und am Holz des Kreuzes habe ich für dich gebetet.« Wir sind hineingenommen in das Gebet Jesu mit dem Vater im Heiligen Geist. So sollen wir selbst mit unserem Beten und Leben sagen: »Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. Amen.«
Der Heilige Vater grüßte die deutschsprachigen Gläubigen auf Italienisch. Anschließend wurde folgende deutsche Übersetzung der Grüße vorgelesen:
Herzlich grüße ich die Gläubigen deutscher Sprache. Das Gebet ist ein großes Geschenk, das uns an der Gemeinschaft Gottes teilhaben lässt. Beim Beten vertrauen wir uns Jesus an: »Unser Hohepriester, der für uns betet, ist auch der, der in uns betet; er ist der Gott, der uns erhört« (KKK, 2749). Der Herr segne und behüte euch allezeit.