Deutsche Bundesregierung sagt Fördergelder zu

Campo Santo Teutonico soll umfassend renoviert werden

Rom, Campo Santo Teutonico
11. Juni 2021

Vatikanstadt/Berlin. Mit 16 Millionen Euro unterstützt die deutsche Bundesregierung Renovierungs- und Umbaupläne am Campo Santo Teutonico – dem »Friedhof der Deutschen und Flamen« – neben dem Petersdom. Einen entsprechenden Bericht der »Herder-Korrespondenz« bestätigte der Rektor des Campo Santo, Prälat Hans-Peter Fischer, gegenüber den vatikanischen Medien. Fehlende Mittel zu den geschätzten Gesamtkosten von 22 Millionen Euro müsse die Erzbruderschaft zur Schmerzhaften Mutter Gottes als Eigentümerin selbst aufbringen, so Fischer. Deswegen habe man einen Förderverein »Pro Campo Santo« mit Sitz in München gegründet.

Als erste dringende Baumaßnahmen sollen die Grundmauern des Gebäudekomplexes im Schatten des Petersdoms trockengelegt werden. Fehlende Abwasserkanäle für Regenwasser sowie eine benachbarte vatikanische Tiefgarage sorgen seit Jahrzehnten für Probleme. Um einen ersten Teil der Regierungsgelder für deutsche Kulturgüter im Ausland – dazu zählt der Campo Santo – zu nutzen, sollen noch in diesem Jahr Eingangsbereich und Balustrade renoviert werden.

Ein genaues bauliches wie inhaltliches Konzept für die Maßnahmen muss noch erarbeitet werden. »Das wird ein Marathon, der bis zu zehn Jahren dauern kann«, so Fischer; mit der Zusage der deutschen Bundesregierung seien »die ersten Meter geschafft«. Erarbeitet wird das Konzept von der Erzbruderschaft in Kooperation mit der Deutschen Bischofskonferenz. Bisher hätten beide Seiten unterschiedliche Pläne zur künftigen Nutzung gehabt, so Rektor Fischer. Die Zusage der Regierungsgelder sei nun ein Anlass, sich zusammenzusetzen.

Bisher beherbergt der Campo Santo die Erzbruderschaft, seit 1513 Eigentümerin des Komplexes, ein Priesterkolleg sowie das römische Institut der Görres-Gesellschaft. Am bekanntesten bei Touristen und Pilgern sind der »Friedhof der Deutschen und Flamen« sowie die Kirche Santa Maria della Pietà. Bisherigen Überlegungen zufolge soll laut Prälat Fischer der Campo Santo einerseits seine ursprüngliche Aufgabe als Anlaufstelle für Rompilger aus dem deutschsprachigen Raum stärken, wozu auch ein – wenn auch verkleinertes – Priesterkolleg gehören müsste.

Ein Tagungs- und Begegnungszentrum in Kooperation mit Görres-Gesellschaft und Bischofskonferenz könnte die Angebotspalette ergänzen. Schon jetzt veranstaltet die Görres-Gesellschaft Vorträge und kleinere Konferenzen am Campo Santo. Für das architektonische Konzept hätte Fischer gerne, um auch staatliche Auflagen zu erfüllen, ein deutsches Bauamt als Partner. Dieses müsste sich dann mit der Verwaltung des Vatikanstaates absprechen. Auch der habe ein Interesse an der Sanierung des Gebäudekomplexes und sollte sich demnach finanziell beteiligen, so Fischer.