Grußworte von Papst Franziskus bei der Generalaudienz am 26. Mai

Die richtige Grundhaltung gegenüber Gott

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26. Mai 2021

In der Generalaudienz am Mittwoch, 26. Mai, die wieder im Damasushof des Apostolischen Palastes stattfand, setzte Papst Franziskus seine Katechesenreihe über das Gebet fort. Ein Mitarbeiter der deutschsprachigen Abteilung des Staatssekretariats trug die folgende Zusammenfassung vor:

Liebe Brüder und Schwestern, ein grundsätzlicher Einwand, der oft gegen das Beten vorgebracht wird, kommt von dem Eindruck, dass der Beter nicht erhört wird. Dies führt bei manchen dazu, dass sie aufhören zu beten. Hier stellt sich jedoch die Frage nach der richtigen Grundhaltung gegenüber Gott: »Ist Gott für uns nur ein brauchbares Mittel oder ist er der Vater unseres Herrn Jesus Christus?« (KKK, 2375). Im Vaterunser stehen an erster Stelle Bitten, die auf Gott bezogen sind: »Geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe« (Mt 6,9-10). So lehrt uns Jesus, dass wir beim Gebet immer den Vater im Himmel und seinen Willen vor Augen haben müssen, »denn wir wissen nicht, was wir in rechter Weise beten sollen« (Röm 6,9-10). Die Evangelien berichten uns von verschiedenen Begebenheiten, in denen Jesus um Hilfe angefleht wird. Nicht bei allen greift er jedoch sofort ein. Er fordert vielmehr zum Glauben auf. Aus diesem Glauben heraus speist sich die Gewissheit, dass jedes in reiner Absicht gesprochene Gebet letztlich erhört wird, wenn auch nicht immer unseren Vorstellungen entsprechend, sondern nach dem Plan Gottes, in dem alles menschliche Sehnen Erfüllung findet.

Der Heilige Vater grüßte die deutschsprachigen Gläubigen auf Italienisch. Anschließend wurde folgende deutsche Übersetzung der Grüße vorgelesen:

Ein herzliches Willkommen richte ich an die Pilger deutscher Sprache. Maria, Mutter der Kirche, ist das strahlende Beispiel des beharrlichen Gebets, das der Heilige Geist in den Gläubigen erweckt. Sie möge auch uns die Gnade erwirken, niemals vom Beten und der Danksagung abzulassen.