Vatikanstadt. Zu seinem Namenstag am Festtag des heiligen Georg hat Papst Franziskus erneut das Impfzentrum in der vatikanischen Audienzhalle besucht. Rund 600 Bedürftige der Stadt Rom bekamen dort am Freitag, 23. April, ihre zweite Impfdosis. Organisiert wurde die Aktion vom päpstlichen Almosenpfleger, Kardinal Konrad Krajewski, und mehreren Hilfsorganisationen. Der Papst hat sich mit einigen Personen unterhalten und den ehrenamtlichen Helfern ein großes Schoko-Osterei als Dank überlassen. Kardinal Krajewski nannte die Immunisierung »einen Tropfen Nächstenliebe«.
Ausgewählt wurden die Impfberechtigten von der Gemeinschaft Sant’Egidio, Ordensgemeinschaften und anderen Organisationen, die in Rom sozial tätig sind. »Es sind vor allem jene, die nicht im staatlichen Gesundheitssystem sind – Obdachlose, Flüchtlinge oder andere Bedürftige«, erklärte Monica Attias von Sant’Egidio. Zusammen mit anderen freiwilligen Helfern bereitete sie vor dem Eingang zum Vatikan die Unterlagen der Impflinge vor.
Außerdem wurden einzelne jüngere Ehrenamtliche ausgewählt, die täglich mit vielen Menschen Kontakt haben und laut italienischer Impfpriorisierung noch nicht an der Reihe sind. »Wir Älteren sind schon geimpft«, so Attias. Auch einige Mitarbeiter, die sich demnächst in ausländischen Hilfsprojekten der katholischen Gemeinschaft engagieren, erhielten eine Immunisierung.
Insgesamt haben in Rom bisher 1.400 bedürftige Menschen im Vatikan ihre erste kostenlose Impfdosis erhalten; 600 von diesen am 23. April die zweite. Angehörige der beim Heiligen Stuhl akkreditierten Botschaften mussten 55 Euro zahlen. Über eine Spendenaktion des päpstlichen Almosenmeisters konnten zudem 100.000 Euro an den Apostolischen Nuntius in Syrien übergeben werden, um dort Impfdosen zu kaufen.
Im vergangenen Jahr spendete Franziskus anlässlich seines Namenstags Beatmungsgeräte für Rumänien, davor gab es unter anderem ein 20-Kilogramm-Schokoladenei für die Tafel der Caritas am Hauptbahnhof Rom und 6.000 Rosenkränze für Jugendliche in der Erzdiözese Mailand. Franziskus selbst erhielt unterdessen von Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella »liebevolle und herzliche Glückwünsche von Seiten des italienischen Volkes«.
Georg, spanisch Jorge, ist einer der beliebtesten Vornamen in Europa. Namenspatron ist ein frühchristlicher Heiliger, der laut Überlieferung zu Beginn der Christenverfolgung unter dem römischen Kaiser Diokletian (284-305) getötet wurde. Verehrt wird er sowohl in der katholischen als auch in der orthodoxen und anglikanischen Kirche. Die evangelische Kirche kennt den 23. April ebenfalls als Gedenktag. Dargestellt wird Georg meist auf einem Pferd, wie er mit einer Lanze einen Drachen tötet.