· Vatikanstadt ·

Traditioneller Spendenaufruf für die Christen im Nahen Osten

Aufruf zur Kollekte
für das Heilige Land

Jerusalem, Israel Old City cityscape.
19. März 2021

Vatikanstadt. Der Vatikan hat zu verstärkter Hilfe für die Christen im Heiligen Land aufgerufen. Diese seien von der pandemiebedingten Isolation und den Einnahmeausfällen des vergangenen Jahres zusätzlich getroffen, heißt es im Aufruf der Kongregation für die Orientalischen Kirchen zur bevorstehenden Heilig-Land-Kollekte in diesem Jahr. Die jährlich stattfindende Sammlung sei wegen der Corona-Krise bereits im vergangenen Jahr geringer ausgefallen, so der Präfekt der Kongregation, Kardinal Leonardo Sandri, in dem am Donnerstag, 11. März, verbreiteten Aufruf. In Deutschland und Österreich findet die Kollekte jährlich am Palmsonntag statt, in den meisten anderen Ländern weltweit am Karfreitag. Im Vorjahr war sie pandemiebedingt ausnahmsweise in den September verschoben worden.

Die Kollekte für die Christen im Nahen Osten solle ein Anlass sein, »den Blick nicht abzuwenden«, die »Not und Schwierigkeiten der Brüder und Schwestern nicht zu ignorieren«, betonte  Kurienkardinal Sandri. Ohne diese Solidarität müssten noch mehr Christen aus Nahost abwandern. Laut dem ebenfalls am 11. März verbreiteten Rechnungsabschluss erhielt die Kongregation für die Orientalischen Kirchen aus der Kollekte des Jahres 2019 knapp 7,2 Millionen US-Dollar (6 Millionen Euro).

Zusammen mit Rücklagen der Kustodie des Heiligen Landes aus früheren Sammlungen in Höhe von 2,6 Millionen Dollar, standen dem Dikasterium 9,8 Millionen Dollar zur Verfügung. Davon wurden 2,3 Millionen für die Ausbildung von Ordensleuten und Priestern verwendet. Mit knapp drei Millionen Dollar wurden vor allem Schulen des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem und die Universität in Bethlehem unterstützt. 2,5 Millionen Dollar gingen als Einzelhilfen an Kirchen in verschiedenen Ländern; 567.000 Dollar wurden als Covid-Nothilfen ausgezahlt.

Die weltweite Kollekte kommt über die Kustodie der Franziskaner den Christen zwischen der Türkei und Eritrea, Israel und dem Irak zugute. Knapp zwei Drittel der Spenden werden über die Kustodie der Franziskaner im Heiligen Land vergeben, ein gutes Drittel über die vatikanische Ostkirchenkongregation. Diese ist zuständig für die in der Gemeinschaft mit dem Papst stehenden orientalischen Kirchen.