Glückwünsche von Papst Franziskus zum 90-Jahr-Jubiläum von Radio Vatikan

Mit Mut und Kreativität

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19. Februar 2021

Vatikanstadt. Mittlerweile acht Päpste hat das Radio seit seiner Gründung begleitet, Papst Franziskus ist der sechste von ihnen, der einen »runden Geburtstag« seines Senders mitfeiern kann. Auch in seinen Glückwünschen an die Mitarbeiter des Radios versäumt er es nicht, immer wieder ausgesprochene Forderungen an die Medien aufzugreifen. Er schreibt:

»Liebe Brüder und Schwestern, alles Gute zum Jahrestag. Es ist wichtig, die Erinnerung an unsere Geschichte zu bewahren und nicht der Vergangenheit nachzuhängen, sondern Sehnsucht nach der Zukunft zu haben, die aufzubauen wir gerufen sind. Danke für Eure Arbeit. Danke für die Liebe, die ihr hineinsteckt. Das Radio hat diese schöne Eigenschaft: es trägt das Wort auch in die entlegensten Orte. Und reichert es heute auch mit Schrift und Bild an. Macht weiter damit, mit Mut und Kreativität zur Welt zu sprechen und so eine Kommunikation aufzubauen, die in der Lage ist, uns die Wahrheit der Dinge sehen zu lassen.«

Die Mitarbeiter des Radios begannen den Tag mit einer Dankesmesse im Petersdom. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin verwies in seiner Predigt auf drei Merkmale einer gelungenen Kommunikation: Offenheit für die Veränderungen der zeitgenössischen Situation, Universalität durch ein weit verzweigtes Netzwerk und direkter Kontakt. Er schloss mit den Worten: »Dazu, liebe  Brüder und Schwestern, ermutige ich euch, damit ihr in den unvermeidlichen Mühen des Alltags euren Dienst auf den Kontakt zum Herrn gründet, der durch eure Arbeit hindurchscheint. So bleibt ihr offen für die Bedürfnisse der Zeit und pflegt die universale Dimension, die euch auszeichnet.

Indem ich euch erneut von Herzen danke, versichere ich euch meines Gebets für euch und alle, denen eure Arbeit zugute kommt, damit sie durch die von euch übermittelten Worte berührt werden mögen vom göttlichen Wort, das rettet.«

Der Vormittag endete mit einem virtuellen Treffen, in dem der Präfekt des Dikasteriums, Paolo Ruffini, darauf hinwies, dass es gut sei, der Vergangenheit zu gedenken, denn nur so könne Neues entstehen, das nicht auf Sand gebaut sei. »Erinnern bedeutet auf der einen Seite den Reichtum der Vergangenheit zu schätzen und zu nützen und auf der anderen Seite, Zukunft aufzubauen.« Er unterstrich, dass das Radio eine großartige Schule des Journalismus sei, weil es auf wahre Kommunikation setzen und die richtigen Worte finden müsse, um alle Menschen anzusprechen, und das nicht nur oberflächlich, sondern in der Tiefe, mit einer christlichen Deutung der Zeit und als direkte Informationsquelle für das päpstliche Lehramt.