Der Papst hat zum Welttag der Armen mehr Einsatz für Notleidende und Bedürftige gefordert. »Wie viele Menschen verbringen ihr Leben nur damit, Besitz anzuhäufen«, kritisierte Franziskus bei der heiligen Messe im Petersdom. »Wenn wir über Gaben verfügen, dann nur, um anderen eine Gabe zu sein«, so der Papst.
Papst Franziskus feierte eine heilige Messe mit Bedürftigen im Petersdom, deren Zahl wegen der Corona-Pandemie jedoch auf 100 beschränkt war. Zugleich unterstützte die Diözese Rom finanzschwache Familien mit Lebensmittelpaketen und Masken. Wie der vatikanische Kurienerzbischof Rino Fisichella sagte, wurden 5.000 Pakete mit Grundnahrungsmitteln an notleidende Familien in den römischen Pfarren ausgeliefert.
Zudem stellte die Diözese eine erste Tranche von 350.000 Corona-Masken für 15.000 Schüler zur Verfügung. Damit wolle man die Jugendlichen auch an die Risiken der Pandemie und an ihre Verantwortung für ihre Familien erinnern, sagte Fisichella. Weiter erhielten Familienheime und karitative Einrichtungen 2,5 Tonnen Nudeln als Spende eines italienischen Herstellers. Ähnlich verdankte sich auch die Beschaffung der Lebensmittelpakete einer Kooperation mit einer nationalen Supermarktkette. Eine in früheren Jahren rund um den Welttag eingerichtete ärztliche Ambulanz für mittellose Patienten und ein Mittagessen des Papstes mit 1.500 Armen mussten aus Infektionsschutzgründen entfallen. Stattdessen wurde am Petersplatz eine Corona-Teststation für diejenigen Obdachlosen eingerichtet, die ein Nachtasyl benutzen oder in ihre Heimat zurückreisen wollen.
Papst Franziskus hatte den Welttag der Armen 2017 eingeführt. Er wird jeweils am zweitletzten Sonntag vor dem Advent begangen. Der diesjährige Aktionstag stand unter dem alttestamentlichen Motto »Streck dem Armen deine Hand entgegen«. Franziskus veröffentlichte dazu am 13. Juni eine Botschaft (vgl. O.R. dt., Nr. 26/27, 26.6.2020, S. 8-9).