Die Nobelpreisträgerin für Literatur

Louise Elisabeth Glück: eine unverwechselbare poetische Stimme

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14. Oktober 2020

Die US-amerikanische Lyrikerin Louise Elisabeth Glück, die am 22. April 1943 geborene Tochter einer Familie jüdischer, aus Ungarn stammender Einwanderer, wurde mit dem Nobelpreis für Literatur 2020 ausgezeichnet. Sie hat im Lauf ihrer Karriere zwölf Gedicht-Anthologien veröffentlicht. 1993 erhielt sie für den Band The Wild Iris (»Wilde Iris«, auf Deutsch erschienen 2008) den Pulitzer-Preis für Dichtung. Das war aber nur der erste einer ganzen Reihe von Auszeichnungen, die ihren Höhepunkt in der am Donnerstag, 8. Oktober, von der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften angekündigten Verleihung des Nobelpreises fand.

In der Anthologie The Wild Iris setzt sich die Dichterin voll mitfühlender Anteilnahme mit der Beziehung zwischen Mensch und Natur auseinander. In dieser leidenschaftlichen Suche werden die Themen der Sterblichkeit, des Gewissens und der Liebe in Versen unter die Lupe genommen, die es fertigbringen, die Zartheit einer Berührung und die Strenge und Prägnanz unseres inneren Lotes miteinander zu vereinen.

Unter den Auszeichnungen, die ihr verliehen wurden, ragen der National Book Award für Dichtung (2014) sowie der prestigeträchtige Titel eines Poet laureate (»loorbeergekrönter Dichter«) hervor. Louise Glück, die Mitglied der American Academy of Arts and Letters ist, lehrt aktuell Dichtung an der Universität Yale. In der Preisbegründung hebt die schwedische Akademie die »unverwechselbare poetische Stimme« Glücks hervor, die »mit strenger Schönheit individuelle Existenz allgemeingültig« mache. Ein Talent, das sich bereits in ihren ersten Lyrik-Anthologien manifestiert hatte und das sich mit kraftvoller Erhabenheit auch in den von ihr verfassten literaturkritischen Essays wiederfindet.