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Zum Weltgebetstag zur Bewahrung der Schöpfung

Zeit für die Schöpfung – Gebet und Aktion

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04. September 2020

Mit dem Weltgebetstag zur Bewahrung der Schöpfung am 1. September hat die »Zeit der Schöpfung« begonnen. In den Wochen bis 4. Oktober soll im Gebet und mit verschiedenen Aktionen auf das Anliegen der Bewahrung der Schöpfung aufmerksam gemacht werden. Die Wochen werden in vielen christlichen Kirchen begangen. Beteiligt sind unter anderen der Lutherische Weltbund, der Ökumenische Rat der Kirchen, das »Global Catholic Climate Movement« und das Umweltnetzwerk der Anglikanischen Gemeinschaft.

Papst Franziskus veröffentlichte zum Weltgebetstag eine Botschaft, in der er weltweit fortschreitende Umweltzerstörung, Konsumgier und soziale Ungerechtigkeit kritisiert. »Die Wälder sterben, die Böden erodieren, die Felder verschwinden, die Wüsten breiten sich immer weiter aus, die Meere versauern und die Stürme werden immer intensiver: die Schöpfung stöhnt!«, mahnt der Papst.

Die gegenwärtige Krise biete nun aber die Möglichkeit, neue Lebensweisen zu entwickeln. Schließlich hätten die vergangenen Monate gezeigt, wie sich die Erde erholen könne, wenn man sie zur Ruhe kommen lasse. »Wir müssen unsere Gewohnheiten in Sachen Energieverbrauch, Konsum, Transport und Ernährung auf den Prüfstand stellen.« Vielmehr müsse die Menschheit auf die Stimme der Erde hören und an den ihr »eigentlich zukommenden Platz in der natürlichen Ordnung« zurückkehren. Gottes ursprünglicher Plan sehe vor, dass alle Brüder und Schwestern die Schöpfung in »freudiger Gemeinschaft« annehmen, nicht in ungeordnetem Wettstreit.

Franziskus hatte den Gebetstag für die Bewahrung der Schöpfung 2015 nach der Veröffentlichung seiner Umwelt-Enzyklika Laudato si’ ausgerufen. Er schloss sich damit einer Initiative des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel an, das den Gebetstag bereits 1989 ins Leben gerufen hatte.

Auch das Gebetsanliegen für den Monat September ist dem Thema der natürlichen Ressourcen gewidmet. »Länder und Unternehmen aus dem Norden sind durch die Ausbeutung der Naturschätze des Südens reich geworden«, sagt Franziskus im monatlichen Video. Dies habe zu einer »ökologischen Schuld« geführt. Franziskus fragt: »Wer wird diese Schuld bezahlen?« Dabei bittet der Papst um Unterstützung und Gebet dafür, dass die Ressourcen unseres Planeten nicht geplündert, sondern auf faire und respektvolle Weise geteilt werden. Heute, nicht morgen, gelte es, Verantwortung für die Schöpfung zu übernehmen.